Bildnachweis: © Weltkino Filmverleih | Kristen Stewart in "Personal Shopper"

Moviebreak Monatsrückblick: Januar

von Levin Günther

1. Highlights aus den Kinosälen:

La La Land: Das oftmals als reaktionär und altmodisch verschmähte Musical hat es geschafft sich direkt in mein Herz zu tanzen. Als Rekordsieger bei den Golden Globes auch der Favorit bei der kommenden Oscarverleihung. Drehbuch- und Schauspielpreise kann man sich wohl schenken, Chazelle als besten Regisseur zu übergehen wäre hingegen schmerzlich, schließlich lebt der Film von seiner energetischen und dynamischen Inszenierung.

Jackie: Unkonventionell erzähltes Biopic, weniger von Natalie Portmans bisweilen etwas übertriebener Performance, sondern vielmehr durch Larrains elliptischer und suggestiver Inszenierung getragen. Ein aufwühlendes Charakterdrama mit erstaunlich ambivalenter Figurenzeichnung. Wer ist die echte Jackie und haben wir sie in diesem Film überhaupt gesehen?

Manchester by the Sea: Nicht immer die erwartete Achterbahnfahrt der Gefühle, denn dafür ist Lonergans Regie schlichtweg zu distanziert und neutral. Gerade in seinen Höhepunkten aber auch aufgrund eines überragenden Casey Afflecks ein mitreißendes und bewegendes Stück Drama, das vor allem durch seinen menschlichen und ehrlichen Anstrich überzeugt.

Empfehlungen will ich außerdem für die von mir vorab gesehenen und deshalb in anderen Rückblicken bereits erwähnten Personal Shopper und The Haindmaiden aussprechen, die man beide für eine mögliche Jahresbestenliste auf dem Zettel haben sollte.

2. Flops aus den Kinosälen:

Passengers: Kann die Versprechen eines gelungenen ersten Drittels nicht ansatzweiße einhalten und scheitert spätestens gegen Ende an seiner eigenen Ambition. Grauenhaft durchkalkuliertes Hollywoodprodukt mit einem Drehbuch aus der Mottenkiste.

3. Highlights im Heimkino:

Mit Irreversibel und Taxi Driver waren die beiden besten Filme des Monats Zweitsichtungen, zu denen ich mich aber bereits ausführlich geäußert habe und die ohnehin hinlänglich bekannt sein sollten. Sträflich vernachlässigt hingegen ist Charlie Chaplins selbstreflexiver Abschlussfilm Rampenlicht sowie der in diesem Monat direkt im Heimkino erschienene In a Valley of Violence, welcher jedoch eine gewisse Genreaffinität voraussetzt.

4. Flops im Heimkino:

Gab es wie immer zur Genüge. Besonders schrecklich waren dabei wohl Giallo aus Dario Argentos Spätwerk, Danny Boyles grausiger Ideologiepresslufthammer Millions sowie die seelenlosen Blockbuster The Legend of Tarzan und Pompeii.

5. Alles über Serien:

Soeben die erste Staffel von Hospital der Geister abgeschlossen. Köstlich, bei Lars von Trier war jedoch auch nichts Anderes zu erwarten. Mehr dazu in meiner demnächst folgenden Kritik.

6. Was ich im Februar gucken möchte:

Der Monat wird wohl hauptsächlich im Zeichen der Oscarvorbereitung stehen. Most Wanted: T2 Trainspotting, Neruda & Die irre Heldentour des Billy Lynn

7. Filmschaffender des Monats:

Hong-jin Na, weil mich sein nachgeholter The Wailing schlichtweg so begeistert hat, dass ich mich daraufhin durch seine zugegeben sehr kleine Filmografie geschaut habe.

8. Der Monat in einem Wort:

Auftakt

Vitellone

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