In der Epoche 2.0 sind wir schon so einiges gewohnt, wenn es um das Aufdecken von Verschwörungen geht - es reicht schon die schlichte Erwähnung von "NSA" und "Snowden", um aktuell den Usern die Wutröte in den Kopf zu zaubern. Verschwörungen sind aber nicht seit dem Ex-Überwachungsmann und Vollzeitasylanten Stoff für die Freiheitsliebenden dieser Welt, sondern waren schon mit allen möglichen Mythen verbunden, die vorrangig in den US of A immer mal wieder zur Sprache kamen. Denn wo Jahrhundertereignisse stattfinden, finden sich auch immer die Zweifler, Nörgler und Nihilisten ein, eine Lüge darin entdeckt zu haben.
Eines dieser Themen behandelt auch den vermeindlichen Versuch amerikanischer Machtelemente, den Mord an John F. Kennedy einem Einzeltäter in die Schuhe zu schieben. Jeder kennt den offiziellen Standpunkt, in dem der einstige Doppelagent Lee Harvey Oswald den Präsidenten erschossen haben soll, bevor er selbst in der Tiefgarage des Dallas Police Departments von Mafiamitglied Jack Ruby getötet wurde. Von da an versandete das Thema lange Zeit im Nichts, bis drei Jahre später Staatsanwalt Jim Garrison aus New Orleans den Fall in eine neue Richtung lenkte - die Verschwörungstheorie des Mordes an JFK war geboren.
Doch auch danach blieb die Thematik vollends ungeklärt, auch wenn man im Weißen Haus am offiziellen Statement festhielt (und größtenteils noch bis heute tut). Wer auch nur annähernd darüber nachdenkt, entdeckt viele Aspekte, die der Einzeltätertheorie entgegensprechen. Anfang der 90er nahm sich letztlich Berufsquerulant Oliver Stone des Stoffes an und kreierte einen der spannendsten, informativsten und subversivsten Historienthriller überhaupt, welcher mich von Beginn an in seinen Bann gezogen hatte.
An was das liegt, dass ich so auf den Film stehe, versuche ich in den nächsten Zeilen und Bildern zu beschreiben.