Immer mehr Filmemacher greifen nach den Sternen. Die unendlichen Weiten des Weltraums wurden bereits in Interstellar und Aufbruch zum Mond zur adäquaten Projektionsfläche für menschliche Beziehungskonflikte erklärt. James Gray lässt Roy McBride (Brad Pitt) ans Ende der Galaxie reisen, um seinen Vaterkomplex zu überwinden. Größer, aber eben auch kleiner könnte diese Geschichte nicht sein.
Max Richters Vertonung dieses fiebrigen Trips ins Herz der eigenen emotionalen Finsternis ist eine buchstäbliche Wucht. Kein anderer Score dieses Kinojahres ist ein so symbiotisches Verhältnis mit der Schwere, Erhabenheit und alles zersetzenden Kraft der ihm zugrunde liegenden Bilder eingegangen. Das Ergebnis: Audiovisuelle Transzendenz sondergleichen.
Die von Nils Frahm und Lorne Balfe beigesteuerten Tracks ergänzen das über zweistündige Album insgesamt sehr schön, auch wenn der Balfe-Bombast etwas aus den sakralen Chören und stimmungsvollen Melodien Richters ausbricht. Dennoch: Bei kaum einem Album aus dieser Liste fällt die Wahl eines besten Tracks schwerer.