Ikonisch ist John Williams vor allem für seine Verwendung musikalischer Leitmotive - eine Strategie, die er sich beim deutschen Komponisten Richard Wagner abgeschaut hat. In Zeiten, in denen auf Tonspuren kontemporären Blockbusterkinos meist nur Backbleche krachen und Schiffshörner pupsen, ist ein bisschen Finesse und musikalische Erzählkunst wahrlich willkommen.
So auch in Der Aufstieg Skywalkers, der die neun Filme umfassende Skywalker-Saga beschließt und Williams die Chance gibt, seine Star-Wars-Leitmotive ein letztes Mal anklingen zu lassen: Unschuldig-beschwingte Holzbläserklänge (Rey's Theme) und wuchtig-düstere Vader-Reminiszenzen (Kylo's Theme) treffen auf die unheilvollen Chöre eines vergangenen Übels (Emperor's Theme).
Der Vorwurf, dass seine Musik zur Sequel-Trilogie ein Enttäuschung sei, falle sie doch weniger einprägsam als die zur Original- und weniger opernhaft-bombastisch als die zur Prequel-Trilogie aus, und klinge obendrein auch noch zu sehr nach Harry Potter, ist weiterhin als großes Kompliment zu verstehen. Der behutsame und doch kraftvolle Score beschwört alte Mythen, ist in seinem Kern aber vor allem eine musikalische Ode an die Kinder der Star-Wars-Nachkriegsgeneration.
Bester Track: "A New Home"