Um nicht nur Schlechtes über Gleb Osatinskis unfertiges Jugenddrama zu sagen: Die Kamera, deren entsättigte Kastenbilder die filmische Optik der Ära imitieren, überzeugt. Auch Kostüme und Set-Design evozieren effektiv die kleinbürgerliche Enge sozialistischer Stadtwohnungen. Doch auf diesen soliden Grundlagen etwas aufzubauen, gelingt dem psychologisch und soziologisch gleichermaßen unglaubwürdigen Coming-of-Age-Drama nicht. Die aktuellen Themen wie alltäglicher Antisemitismus und reaktionäre Repression bleiben ebenso unergründet wie das Kernmotiv jugendlicher Aggression.