An seine filmischen Reflexionen über die Frauenfiguren in Shakespeares Werken knüpft Matías Piñeiro mit einem musischen Mosaik. Das versammelt reale und erfundene Figuren zu einem philosophischen Dialog, der die Grenzen zwischen Geschichtsschreibung und Belletristik auflöst. Dass diese von traumwandlerischen Kameraschemen untermalte Konstellation nie dazu dient, historische Persönlichkeitsbilder als patriarchalische Projektion zu hinterfragen, enthüllt das Fehlen einer queer-feministischen Perspektive. Der männliche Griff, dem sich Britomartis im dramatischen Rahmen entzieht; erweist sich auf metatextueller Ebene als unentrinnbar.