Kalte Grau-, Weiß- und Blautöne katalysieren die brutale Atmosphäre seelischer Verrohung, die dort am nachhaltigsten verstört, wo sie am unwahrscheinlichsten scheint. In seinem harschen Kammerspiel konfrontiert Gustav Möller die Charaktere unbarmherzig miteinander und das Publikum mit unbequemen Fragen: nach der unscharfen Grenze von Strafe und Sadismus, der vertrackten Natur von Schuld und der pervertierenden Wirkung elterlicher Gefühle. Die karge Inszenierung zieht ihre Wirkung aus harten Schnitten, wohlplatzierten Soundeffekten und einem Schauspielduell, ebenbürtig dem der Figuren.