Bildnachweis:

Der Moviebreak-Adventskalender 2017

von Thomas Repenning

Im hochsommerlichen August ebbte zwar die Regenflut im Vergleich zum Juli etwas ab, dafür überschwemmte aber eine Vielzahl an neuen Filmen die deutschen Kinos. Der Monat zeigte uns aber, dass Quantität nicht gleich Qualität bedeutet. Die Suche nach zwei echten Highlights gestaltet sich im August denkbar schwierig. Einen wirklichen Knaller landete Regisseur Matt Reeves mit seinem dritten Teil der modernen Planet der Affen-Reihe. In Planet der Affen: Survival zog das Kino die Zuschauer aus der Wärme des Augusts in die schneebedeckte Einöde einer menschenleeren Welt. Wer diesen Film gesehen hat, wird Verständnis dafür haben, dass so mancher Filmbegeisterte Andy Serkis den ersten Darsteller-Oscar für eine Motion-Capturing-Darbietung wünscht. So bekam der episch angelegte und mit vielen Referenzen bestückte Blockbuster folgendes Fazit auf unserer Seite:

"So düster, wuchtig und emotional wie modernes Blockbuster-Kino nur sein kann: "Planet der Affen: Survival" begeistert mit exzellentem Filmhandwerk und großen Gefühlen."

Ein zweites Highlight lässt sich im August nur unter Berücksichtigung eines 3D-Neustarts finden. Für Fans von Terminator 2 - Tag der Abrechnung dürfte es eine helle Freude gewesen sein, die Gelegenheit bekommen zu haben, den Film aus dem Jahre 1990 noch einmal im Kino genießen zu können - und zwar in einer 3D-konvertierten Fassung. Dass der Film es in sich hat, zeigt das Fazit unserer Kritik:

"James Cameron hat mit Terminator 2 einen gigantischen Hollywood-Blockbuster produziert, der, dem ebenfalls sehr gelungenem Original in nichts nachsteht und in manchen Punkten sogar stärker ist. Für Action Fans ein definitives Must-See, doch auch abseits seiner geballten Ladung-Action bietet der Film, dank starker und gut geschriebener Charaktere, etwas für jeden Filmfan."

Wer noch daran zweifelt, dass der Kinobesuch sich gelohnt hat, dem seien die Worte eines Autors ans Herz gelegt, der selbst nicht der größte Fan des Franchises ist:

"Die Frage, ob sich ein Ticket für das 3D-Rerelease lohnt, ist also recht leicht zu beantworten. Fans des Franchises und insbesondere des zweiten Teils, sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den Film in einer solch scharfen Auflösung auf der großen Leinwand sehen zu können. Selbst ich als alter Banause was das Terminator-Franchise angeht, muss zugeben, dass ich beeindruckt davon war, wie gut die Effekte noch – und insbesondere in 4K – aussehen und wie viel eindrucksvoller und bombastischer das ganze auf der großen Leinwand wirkt."

Neben diesen beiden funkelnden Sternen am Kinohimmel hatte der Monat noch einige weitere Filme zu bieten. In Das Gesetz der Familie geben sich Brendan Gleeson und Michael Fassbender als stehlende britische Outlaws, Die Göttliche Ordnung setzt der 68er-Bewegung und der weiblichen Emanzipation ein filmisches Denkmal, in Table 19 - Liebe ist fehl am Platz spielt Anna Kendrick eine unerwünschte Trauzeugin, in den bildgewaltigen Epen Der Stern von Indien und The Promise - Die Erinnerung bleibt stehen Konflikte zwischen Völkern und vor allem große Gefühle im Vodergrund, Der Wein und der Wind lässt alte Wunden in einer französischen Familie wieder aufbrechen, die Verfilmung des französischen Buchklassikers Ein Sack voll Murmeln erzählt von einer Kindheit im Krieg, Atomic Blonde bietet unvergessliche Action-Sequenzen im Berlin des Jahres 1989, die Steven King-Verfilmung Der dunkle Turm scheitert an einer als unverfilmbar eingestuften Buchvorlage, in Tulpenfieber werden dem Zuschauer Hitzewallungen der Wettsucht und der Liebe geboten, Hampstead Park führt Diane Keaton und Brendan Gleeson als ungleiches Liebespaar zusammen, The Comedian zeigt Robert De Niro als bitterbösen Komiker, die Action-Komödie Killer´s Bodyguard nimmt einen populären Film aufs Korn, zu der deutschen Komödie Magical Mystery schrieb Herr Lehmann-Autor Sven Regener das Drehbuch, Jugend ohne Gott kann es dann doch nicht so recht mit den Tributen von Panem aufnehmen und die Filme Auguste Rodin und David Lynch: The Art Life nehmen das Leben zweier großer (wenngleich meilenweit voneinander entfernter) Künstler in den Fokus.

Auch mit einer Reihe von waschechten Flops konnte der August uns dieses Jahr dienen. An Emoji - Der Film traute sich keiner unserer Autoren heran und auch Final Portrait, Helle Nächte, Bullyparade - Der Film, Annabelle 2 und The Limehouse Golem bereiteten mehr Unbehagen als Freude.

Man mag es kaum glauben, aber das kleine Juwel dieses Monats ist ein deutscher Film. Mit Western gelingt Valeska Grisebach eine feine Charakterstudie, die sich, laut unserem Autor, ohne Scheu in die Reihe der über alle Maßen gehypten deutschen Filme der letzten Jahre (von Victoria bis Toni Erdmann) stellen kann.

Die heutige Gewinnspielfrage: Habt ihr im August Glück gehabt und wurdet im Kino gut unterhalten? Wenn ja, bei welchem Film? (Kategorie: Kommentar)

Autor: jonasson

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.