Bildnachweis: © Max Films Productions "Maelström"

Denis Villeneuve: Der größte Regisseur unserer Zeit?

von Rene Lentsch

Inhalt:

Bibianes () Leben befindet sich auf einer Abwärtsspirale. Sie lebt im Schatten ihrer erfolgreichen Mutter, wird auf der Arbeit gekündigt und hat eine Abtreibung hinter sich. Als sie eines Abends auf dem Weg nach Hause ist, fährt sie einen Mann tot und begeht Fahrerflucht. Von Schuldgefühlen heimgesucht, lernt sie Evian (), den Sohn des verstorbenen Mannes kennen. Erhählt sie vom Leben möglicherweise eine zweite Chance? 

Meine Meinung:

Villeneuve sein zweiter Film ist ähnlich wie sein Erstlingswerk noch sehr experimentell und wenig vergleichbar mit seinen aktuelleren Werken.  Und ich muss ehrlich zugeben, dass der Start in Villeneuves Filmografie für mich dadurch recht holprig war, auch wenn beide Filme inszenatorisch mindestens interessant und schauspielerisch über jeden Zweifel erhaben sind.

Die Inszenierung ist im Vergleich zu seinem Debüt sicherer und ausgeglichener, wodurch ein stimmigeres Gesamtbild entsteht, auch wenn die großen Momente fehlen. Erzählerisch springt der Film, erzählt von einem Fisch, hin und her, wodurch es manchmal schwer greifbar ist, wann und in welcher Situation wir uns befinden. Die Metapher, dass der Fisch als immer wieder sterbendes Wesen niemals eine zweite Chance bekommen wird, aber der Mensch, der ihn umbringt, ohne Schuldgefühle weiterleben kann, ist recht offensichtlich und lässt sich gut auf die Situation unserer Hauptcharakterin beziehen, da sie im Gegensatz zum Schlachter der Fische von Schuldgefühlen geplagt wird. 

Im Endeffekt geht es um Schuld und um Vergebung. Inwiefern sind wir fähig uns selbst zu vergeben und inwiefern sollten uns die betroffenen Menschen vergeben? Das sind extrem tiefgründige Fragen, auf die uns der Film seine Antwort gibt, mit der ich auch recht zufrieden war. 

Fazit:

Dadurch, dass die großen inszenatorischen Momente fehlen, ich keine Bindung zu Bibiane aufbauen konnte und der Film mir persönlich zu sprunghaft erzählt ist, bleibt trotz der Kreativität und den philosophisch spannenden Fragen ein mittelmäßiger Gesamteindruck. 

Bewertung und Villeneuve Ranking:

persönliche Bewertung: 6/10

Einreihung im Villeneuve Ranking: Platz 9 von 10

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