Die Mär von der minderjährigen Verführerin, dem weiblichen Lebensziel Kinder und Küche, dem schmierigen Säufer als begehrenswerten Partner, der seine Partnerin nur wegen seiner Dostojewski’schen Dämonen misshandelt und erniedrigt, wird in keiner Form besser, weil eine Regisseurin sie inszeniert. Im Gegenteil. Warme Goldtöne färben neben der Nachwende-Provinz auch eine missbräuchliche Beziehung schön. Jördis Triebel, die gewohnt überzeugend ihre Paraderolle der patenten Ost-Arbeiterin gibt, politische Phrasen und Soft-Porno-Schauwerte potenzieren die kunstsinnige Prätention einer seichten, sexistischen Schmonzette.