Drei intensive Hauptdarstellerinnen tragen João Canijos filmischen Diptychs, das ähnlich bizarr anmutet wie seine Festival-Aufführung. Eine Hälfte des insgesamt über vierstündigen Mammut-Werks läuft im Wettbewerb (diese hier), die andere bei Encounters. Der Hass, der die klaustrophobische Kulisse durchdringt, ist nicht nur der dreier sich zerfleischender Frauenfiguren, sondern des Regisseurs. Seine sadistische Sektion pathologischer Mutterschaft sagt weniger über Familienstrukturen als seine internalisierte Misogynie, die schauspielerisch sublimiert und in atmosphärische Kamerabilder gegossen, ein toxisches Frauenbild verstärkt.