Bildnachweis: © Silk Road Productions

Berlinale 2022

von Lida Bach

Die starken Hauptdarstellerinnen tragen mehr zum emotionalen Nachhall Ali Asgaris systemkritischen Pamphlets bei als dessen forcierte Handlung. Deren entscheidender Schwachpunkt ist die eingeschränkte Perspektive des iranischen Regisseurs, der die Notlage einer alleinstehenden Mutter zum dramaturgischen Motor seiner zirkulären Inszenierung macht. Vor lauter humanistischem Appell übersieht die didaktische Story die korrumpierende Auswirkung familiärer Verlogenheit und sozialer Schutzlosigkeit. Diese Nachlässigkeit weckt Zweifel daran, worum es hier mehr geht: das gesellschaftliche Statement oder das daran geknüpfte künstlerische Prestige.

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