Der berüchtigte Fall des nach Guantanamo verschleppten Murat Kurnaz ist wie geschaffen für ein hochkarätiges Justizdrama. Andreas Dresen interpretiert den erschütternden Stoff indes als saloppe Komödie. Deren handwerklich sichere Inszenierung funktioniert am besten, wenn sich voll auf das Zusammenspiel der gegensätzlichen Hauptfiguren und deren überzeugender Akteure verlässt. Die Lacher haben indes oft den Beigeschmack von gutbürgerlicher Geringschätzung und übertönen die ethnischen Grundsatzfragen, die durch die aktuellen Rechtseingriffe im Zuge der Pandemie umso dringlicher geworden sind.