In seiner scharfsichtigen Status-Satire gelingt Idan Haguels sowohl szenisch als auch psychologisch brillant das Spiel mit Perspektiven. Der (white) Guilt Trip des privilegierten Protagonisten, den der doppelbödige Plot bis zum aberwitzig-absurden Finale verfolgt, enthüllt unterhaltsame und unbequem die sozialpsychologische Affinität von Vorteilen und Vorurteilen. Das öffentliche Engagement für Gleichberechtigung ist Taktik im skrupellosen Kampf um Besserstellung. Eine selbstarrangierte Opferrolle dient in diesem Kontext gleichzeitig als Persilschein und Carte blanche für zukünftige xenophobe Angriffe.