„Keiner redet mit mir“, klagt sogar die heranwachsende Titelperson angesichts des offenkundigen Desinteresses Günther Kurths und Tine Kuglers, die seine Jugend im Ostberliner Plattenbau-Ghetto mittels animierter Einspieler und selektiver Auslassung zum sozialmoralistischen Paradigma stilisieren. Der bürgerliche Blickwinkel prägt die Langzeit-Doku, die unter dem Deckmantel der Milieustudie elitäre Klischees und Neo-liberale Narrative bestätigt. Geködert mit medialer Aufmerksamkeit, wird das Prekariat für Mittel - und Oberschicht Objekt eines Unterhaltungsspektakels, das eiserne Klassenhierarchien und Sozialdiskriminierung ausblendet.