Zum Kinostart von "Verschwörung" – 10 Filme mit starken Frauenfiguren
Mit Verschwörung dürfen wir in dieser Woche wieder Zeuge einer starken Frauenfigur auf der großen Leinwand werden: Die von Claire Foy gespielte Lisbeth Salander. Anlässlich dieses Kinostarts wollen wir euch zehn Alternativen aufzeigen, in denen starke Frauen ebenfalls das Ruder übernehmen. Viel Spaß damit!
Pascal Laugier weiß, wie leidensfähig Frauen sind. In Ghostland, dieserexzellenten Genre-Fingerübung, wird dieser Umstand auf die Spitzegetrieben. Unfassbar, wie ramponiert die Damen gegen Ende des Filmes aussehen – und dennoch stehen sie noch, was von ihren männlichen Gegenspielern und Peinigern nicht behaupten kann.
Rape & Revenge. Nährboden für Frauenverachtung oder feministische Meilensteine? Schwierig – und deshalb spannend. Ich spuck auf dein Grab ist daher in dieser Liste von emblematischer Natur, weil er sich ebenso an der Zerstörung von weiblichen Körpern ergötzt, wie er sich auch als Wutrede gegen männliche Privilegien versteht, die hier in einem bestialischen Akt der Gewalt münden. Die maskuline Vormachtsstellung ist auch hier in Gefahr. Und das ist gut so!
Der Boxring als Sinnbild für die tagtäglichen Kämpfe, die Frauen für ihre Rechte eintreten müssen. Inszeniert von Clint Eastwood, eine mideologischen Querschläger, der hin und wieder seine hellen Momente hat. So zum Beispiel auch in Million Dollar Baby, diesem intensiven, mitreißenden, gefühlvollen und von vor allem Hilary Swank herausragend gespielten Meisterwerk.
Clarice Starling, was für eine wundervolle, greifbare, lebensechte, hochspannende Figur – der ideale Konterpart zu Hannibal Lecter. Jodie Foster, hier für einen Oscar ausgezeichnet, gibt das so fragile wie renitente Portrait einer jungen Ermittlerin, die sich von der Faszination des Bösen nicht anstecken lassen möchte , ihr verfällt, aber genügend Selbstherrschung und Charakterkraft besitzt, um sich aus eigenem Antrieb zu schützen.
Unter der Erde hört dich niemand schreien. Hier wird die weibliche Stärke vor allem als körperliche Belastungs- und Zerreißprobe definiert, die in einem der eindringlichsten Horrorfilme des neuen Jahrtausendsmündet. Knallhartes Frauen-Power-Kino, zeitgemäß und konsequent bis zum letzten Todesschrei.
Woody Allen. Da hätte man im Prinzip jeden Film nehmen können, in dem sich Frauen in der Hauptrolle aufhalten (also tatsächlich quasijeden Film), aber in Vicky Cristina Barcelona wird das wuselige Beziehungstreiben auf seine amouröse Spitze getrieben – ganz zumLeidwesen von Javier Bardem, der verführerisch sein mag, aber denFrauen in jeder Hinsicht unterlegen ist. Pech gehabt.
Paul Verhoeven und die Frauen. Vor allem liebt er es, wenn sie das vermeintlich stärkeren Geschlecht mal so richtig schön am Schopf zu fassen bekommen und wie ein Insekt zerdrücken. Catherine Tramell, exzellent besetzt mit Sharon Stone, ist die sexuelle Emanzipation vom Patriarchat auf zwei langen Beinen. Und wenn euch das nicht passt, dann gibt es eben eine Begegnung mit dem frisch polierten Eispickel.
Hochschwanger muss sie sich im Schneegestöber an die Auflösung eines Kriminalfalls machen, wie ihn nur die Coen-Brüder inszenieren können– und wie ihn nur Frances McDormand in dieser Authentizität antreiben kann. Ihre plastische und mehrfach ausgezeichnete Interpretation der Marge Gunderson ist Hauptverantwortliche für die ikonische Strahlkraft dieses Kultfilmes.
Quentin Tarantino liebt seine Frauen. Und selten hat er sie mit einem derartigen Stolz geführt, wie in Jackie Brown. Darüber hinaus: Pam Grier ist schlicht und ergreifend anbetungswürdig in der titelgebenden Hauptrolle und stellt sich den Widrigkeiten des Lebens mit einer Willenstärke, wie es ihre männlichen Kollegen nie imstande wären. Darüber hinaus: Ein verkanntes Meisterwerk.
Paul Verhoevens eindrucksvolle Rückkehr auf die Leinwand ist vor allem eine Sache: Ein flammendes Plädoyer für die Selbstbestimmung und Eigenermächtigung. Wer nach diesem Film immer noch der Überzeugung ist, dass der holländische Filmemacher ein fragwürdiges Frauenbildhat, offenbart damit nur seine Ignoranz gegenüber der Kunst dieses Mannes.