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Kein totes Genres – Die 10 besten Western des neuen Jahrtausends

Der Western ist tot? Das haben schon viele behauptet - und immer lagen sie falsch. Dass es keine guten Western mehr gibt, ist ebenfalls erstunken und erlogen, wie diese erlesene Aufzählung nun noch einmal nachhaltig unter Beweis stellt.

Dies ist eine Liste von Souli.

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Bone Tomahawk

Was als konventionelles Abenteuer in ein entlegenes Gebiet beginnt, umeine Frau aus den Fängen von einer Horde Troglodyten zu befreien, wandelt sich nach und nach zu einer Reise ins Herz der Finsternis. Und das ist wörtlich zu nehmen. Der knarzige US-Western um vierMannsbilder in der spröden Natur bedient sich nach und nach den Mechanismen der Exploitation – und es steht ihm. Der Geschmack von Blut auf der Zunge macht sich breit und der Atemrhythmus passt sich der unbehaglichen Stimmung an: Erst normal, dann immer flacher, bis nur noch ein Todesröcheln bleibt.

9
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True Grit

Gilt als einer der schwächeren Coen-Filme. Das mag sogar stimmen, aber nichts bedeuten. Denn in einer Filmographie, in der Meisterwerke am Fließband abgeliefert werden, fällt ein „nur“ famoser Film etwas deutlicher heraus. "True Grit" aber ist Balsam für die Seele missverstandener Western-Liebhaber, denn wenn die Coen etwas verstehen, dann ist es diesem so oft für tot erklärten Genre die letzte Ehre zu erweisen. Eine liebevolle, brillant gespielte und von wahrhaftiger Schönheit fotografierte Hommage.


8
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Open Range -Weites Land

Eine wundervolle Verbeugung vor dem klassischen Western, die durch ihren fast halbstündigen Showdown nachhaltig in die Genre-Geschichte eingeht. Der larmoyante Nachklapp zum Schluss vermasselt viel von der Eurphorie, die Kevin Costner für den Western auffächern konnte, dennoch ein großartiger Beitrag.

7
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The Revenant - Der Rückkehrer

Selten, wahrscheinlich nie in den letzten Jahren, waren Schneewüsten auslaugender, Stromschnellen reißerischer, Bärentatzen angsteinflößender, Fleischwunden klaffender, Speichelfäden endloser und die physische Entkräftigung greifbarer. „The Revenant – Der Rückkehrer“ ist so nah am Geschehen und der Tour de Force des erneut bestechend agierenden Leonardo DiCaprios, die motivische Verknüpfung von unberührter und menschlicher Natur so archaisch, dass man sich wohl den ganz dicken Rollkragenpullover überwerfen muss, um dieses Survival-Epos halbwegs unbeschadet zu überstehen.

6
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The Proposition - Tödliches Angebot

John Hillcoat inszeniert einen wahren Kraftakt. Sein Outback-Western ist von einer beeindruckend und ebenso zermürbenden Poetik in den Aufnahmen signiert, während Nick Cave (auch Drehbuch) einen Soundtrack beisteuerte, der „The Proposition – Tödliches Angebot“ zu einem wahren Fiebertraum erklärt. Dem Gefühl einer zerrissenen Zeit wird auf den Zahn gefühlt und in eine erschreckend intensive Reflexion über Gewalt und Moral gehüllt. So geht vielfältiges Genre-Kino.

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Three Burials -Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada

„Three Burials“ lässt die allegorische Landschaft erzählen und benutzt diese zur Entfaltung aller (!) Charaktere. Eine ruhige, aber niemals langatmige Geschichte über die Verantwortung, den Zufall und seine Konsequenzen; über Rechenschaft und die sukzessive (Selbst-)Erkenntnis. Letztlich aber ist „Theree Burials“, so abgestanden und obligatorisches es klingen mag, ein authentischer, erwachsener Film über das Leben und den Tod, ohne falsche Helden zu stilisieren. 

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Das finstere Tal

Wer sich als echter Western-Fan versteht, der wird an „Das finstere Tal“ seine reine Freude haben, so konzentriert wie sich Andreas Prochaska auf die Ursprünge des Genres zurückbesinnt. Ein hartes, audiovisuell bezirzendes Erlebnis. Eben mal wieder nach langer, langer Zeit ein echter Western.

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The Hateful 8

„The Hateful Eight“ ist wahrlich vieles: Ein bissiges, treffsicheres und zynisches (inklusive glorreichen Humor) Kammerspiel, ein inszenatorisch großartiger Film, mit Ennio Morricone perfekt untermalt, ungewöhnlich politisch und durch seine Charaktere herrlich makaber. Mutiger war Quentin Tarantino nie. 

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No Country for Old Men

Trostlos, böse und ganz leicht den Finger erhebend meisterten die Coen-Brüder mit dieser Romanadaption die fast unmögliche Aufgabe, aus einem viel gelobten Buch eine würdige Verfilmung zu kreieren. In seiner Schlichtheit dicht inszeniert, pfeift das Werk auf überpompöse Ausstaffierung, purifiziert den Spannungsfaktor in allen Phasen der Filmentwicklung und intensiviert sich damit selbst locker über jeden Epikquark, der Hollywood längst in seinen Fängen hält.

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Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Eine Dekonstruktion des Western, eine Reflexion über die Last der Starpersona und eine kontemplative Meditation über zwei Männer, die sich gerade in ihrer Zerbrechlichkeit nahe standen. Psychologisch tiefschürfend, brillant gespielt, kunstfertig fotografiert. Ein überlebensgroßes, herausfordendes und gleichermaßen die Sinne wie den Geist bereicherndes Meisterwerk.

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