Die Vorfreude auf Barbie sollte nicht vergessen lassen, dass längst nicht alle Kino-Puppen so harmlos sind wie Matells Mode-Ikone. Wenn Marionetten und Maskottchen auf der Leinwand umgehen, häufen sich bizarre Unfälle und irgendwer hat plötzlich ein Mini-Messer im Rücken. Als Relikt aus der Zeit von Götzen und Götterbildern schlummert in uns die Angst vor den seelenlosen Menschenfiguren. Die Puppen auf dieser Liste verwandeln jeden Spielzeugladen in ein Gruselkabinett.
Eine Liste von Lidanoir, der eine mutmaßliche Schuld an zahlreichen Barbie-Massakern nie nachgewiesen werden konnte.
10: Traum ohne Ende
Der britische Klassiker des gepflegten Grauens versammelt eine Gruppe Gäste zum Erzählen selbsterlebter Geistergeschichten, die sich - mit einem Abstecher zum schwarzen Humor - von fatalistisch über romantisch zu psychologisch steigern, um schließlich in absolutem Grauen zu gipfeln. Die beste und bekannteste der unheimlichen Anekdoten serviert gleich zwei Bauchredner, zwischen deren zweideutiger Beziehung eine bezitzergreifende Puppe steht.
9: Unglaubliche Geschichten
Nenne mir ein klassisches Horror-Motiv und ich sage dir eine verdammt gute Twilight Zone Folge. Die um die automatisch sprechende Puppe "Talky Tina" verkehrt die typischen narrativen Parameter, indem sie den gemeinen Stiefvater der kindlichen Puppenbesitzerin (mit dem bezeichnenden Namen "Annabelle") zum wahren Schurken macht. Aber Vorsicht: Don't mess with Talky Tina!
8: Chucky - Die Mörderpuppe
Ein halbes Dutzend Sequels, eine TV-Serie und ein Remake belegen, dass der alles andere als gute Good Guy mit dem Zottelhaar wohl nie aus der Mode kommt. Seinen Erfolg verdankt das Kult-Killerspielzeug neben Brad Dourifs hämischer Synchron-Stimme und überzeugenden Effekten einer zensurwütigen Hetzkampagne. Die wirkte mehr wie Gratis-Werbung.
7: Magic -Die Puppe des Grauens
Mit einem Drehbuch des oscargekrönten William Goldman, der seine gleichnamige Romanovorlage adaptierte, und Richard Attenborough im Regiestuhl liefert der mit einem befremdlich jungen Anthony Hopkins und 60er-Ikone Ann-Magret besetzte Psycho-Horror eine selten prestigeträchtige Variation des bewährten Motivs der bösen Bauchredner-Puppe. Die verkörpert hier einmal mehr die unterdrückten Impulse des verklemmten Hauptcharakters.
6: Dolls
Was ist gruseliger als ein ganzer Koffer voller mordlustiger Marionetten? Ein komplettes Haus voller Puppen. Die meinen es mit den ungeladenen Gästen, die sich in einer stürmischen Nacht in das Anwesen verirren, nicht besser. Lebenslektion: Traue keinem Spielzeugmacher!
5: The Great Gabbo
Erich von Stroheim spielte nicht nur die Rolle des titelgebenden Bauchredners, sondern inszenierte einen Teil des bizarren Varieté-Melodramas. Mittelpunkt der Mischung aus Musiknummern, Psycho-Drama und tragischer Romanze ist ein gefühlskalter Kleinkünstler, der seine Empathie auf seine Puppe projiziert.
4: Asylum -Irrgarten des Schreckens
Ah, Amicus! Das längst verblichene britische Produktionsstudio ist untrennbar verbunden mit seinen Horror-Anthologien. Von deren nicht selten mit auf- oder absteigender Leinwand-Prominenz besetzten Episoden errangen einige Kultstatus. Wie die über einen fanatischen Neurologen, der mit sämtlichen Organen ausgestattete Mini-Menschenpuppen bastelt und mit seinem eigenen Geist beseelen will.
3: The Boy
Wenn Erwachsene sich mit Puppen umgeben, ist das immer irgendwie gruselig. Besonders, wenn die Objekte der Zuneigung wie Menschen aussehen und behandelt werden. In einem solchen Szenario landet die Housesitterin in William Brent Bells Annabelle-Rip-off, das den titelgebenden Puppen-Protagonist für eine Fortsetzung wieder ausbuddelte.
2: Puppet Master
Was ist gruseliger als eine teuflische Puppe? Ein ganzer Koffer voller mörderischer Marionetten, die auch ohne Fadenkreuz ihre blutige Bühnenshow vorführen. Handwerklich eher bescheiden, liefert der Retro-Trash immerhin originelles Puppen-Design, das Genre-Fans in diverse Fortsetzungen lockte.
1: Annabelle
Neben Chucky ist das dämonische Dollface vermutlich das einzige dieser Liste, das so ziemlich alle kennen. Schade, denn richtig gruselig ist an der paranormalen Puppe aus James Wans unermüdlicher Franchise-Fabrik nur die von ihr verbreitete ultra-reaktionäre Message. Wortwörtlich zu viel des Bösen.