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Inhalt

A scathing contemporary portrait of Mussolini and his political rise, from the formation of the Italian Fasces of Combat to the imposition of the most ferocious dictatorship that Italy has ever known.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Jetzt sei die Zeit für starke Männer mit einfachen Ideen, tönt der von Luca Marinelli (Acht Berge) mit bestialischem Bravado verkörperte Titelheld Joe Wrights (Die dunkelste Stunde) orgiastischer Oper. Die stilisiert den jungen Benito Mussolini in zwei wuchtigen Kapiteln zum totalitären Thronfolger eines schwächlichen Staats. Der Erfolg gibt ihm recht; nicht nur jener der historischen Vorlage des als schneidiger, schlanker Staatsmann reanimierten Rechtsradikalen, den der Zusatztitel der 8-teiligen Reihe als Son of the Century bezeichnet, sondern der seines filmischen Faksimiles. 

Das prophezeit dem Publikum, es würde ihn lieben. Das tun offenbar die Zuschauenden, zumindest auf der Premiere-Vorführung in Venedig. Es bleibt die interessanteste Frage der rund siebenstündigen Machismo-Moritat, wie viel ihre Präsenz und Popularität auf dem Lido mit der gleichzeitigen Präsenz offizieller Anhänger des auf der Leinwand mit Blut, Vulgarismen und Sex vermischten Gedankenguts in der Festival-Führung zu tun hat. Die systemischen Sympathien des mit ihren Fascho-Figuren im Marschschritt voran stampfenden Pop-Politik-Pamphlets jedenfalls sind früh klar.

Die mit stylischer Schwarz-Weiß-Optik und Stummfilm-Stilismen spielende Inszenierung will nicht Ikonoklasmus des in seiner Heimat weiterhin verehrten Begründers von Terminus und Theorie des Faschismus, sondern Ikonographie. Während seine Gegenspieler als weichliche Witzfiguren dastehen, erscheint der in wichtigtuerischem Wortschwall permanent die Vierte Wand durchbrechende Duce erscheint kühn, clever und konsequent. Ein schelmischer Schurke, seine Ideologie eingestampft auf eine Handvoll den sozialistischen Zielen, für die er sich zu Beginn seiner reduktiv rezipierten Laufbahn engagierte, verdächtigt ähnliche Phrasen. 

Jene beschwören den Stolz eines niedergetretenen Volkes, die Ehre missachtete Weltkriegs-Veteranen, eine von Schlagworten und Schlägern befeuerten Vision einer grandiosen Zukunft, die nie definiert wird. Dass in diesem strategischen Simplifizieren, politischer Ziele und persönlicher Ambitionen der Reiz rechter Rhetorik liegt, wissen der Regisseur und Drehbuchautoren-Duo Stefano Bises und Davide Serino nur zu gut. Ihre vor patriarchalischem Pathos strotzende Historien-Hymne stampft zu martialischen Metal-Sounds in monolithischem Maximalismus dahin, entschlossen, ideologische Indoktrination nicht zu reflektieren, sondern zu praktizieren.

Fazit

Es spricht für den zynischen Zeitgeist Joe Wrights Mussolini-Mini-Serie, dass sie auf den gleichen brutalen Bombast und martialischen Monumentalismus setzt wie einst der Titelcharakter. Das seine Initiale markierende "M" referenziert mit seiner Evokation Fritz Langs gleichnamigen Krimiklassikers nicht den Tropus des Mörders, sondern lediglich die expressionistische Exaltation des sadistischen Szenarios. Das gerät zu einer grotesk grausamen Faschismus-Fanfiction. Jene verwirft psychologische und politische Analyse zugunsten einer manipulativen Mythologie menschenverachtender Megalomanie, die heroisiert und zelebriert statt zu demaskieren.

Kritik: Lida Bach

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