Inhalt
Die zwei Tagediebe Plata und Salud versuchen sich als professionelle Bruchpiloten. Für die Hälfte der Versicherungssumme täuschen sie Flugzeugabstürze im undurchdringlichen Dschungel Südamerikas vor. Doch der nächste Auftrag verläuft alles andere als geplant: Die Maschine schmiert über einer Kolonie von Diamantenschürfern ab, die von dem skrupellosen Mr. Ears ausgebeutet werden. Er diktiert die Diamantenpreise, besitzt die einzige Kantine und das einzige Flugzeug. Er hat alle in der Hand...alle, bis auf Salud und Plata. Die beiden Haudegen sagen ihm und seinen Schergen mit schwingenden Fäusten den Kampf an.
Kritik
Irgendwann ist auch mal gut mit Spaghettiwestern... Nach etlichen Ausflügen in den Wilden Westen markierte "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle" die erste moderne Verfilmung, in der sich das Prügelduo durch das Heute anstatt durch Wüstenstaub kloppte. Dass die Weltenbummler anstatt in ihrer Heimat im dichten Dschungel von Brasilien ihre Fäuste sprechen ließen, eröffnete der Story völlig neue Möglichkeiten, auch wenn Buddy und Terence wieder mal für die kleinen Leute in die Bresche sprangen.
Mit Guiseppe Colizzi saß indes kein Unbekannter im Regiestuhl, der sich schon für Revolverfilmchen wie etwa "Hügel der blutigen Stiefel" verantwortlich zeigte. Dennoch geht es erfrischend natürlich zur Sache, also vergessen sind die bedrohlichen Duellszenarien oder der Männlichkeitstick, der dem Westerngenre so anhaftete. Die "Himmelhunde" kommen weit sympathischer daher, und auch die Gegner sind keine finster dreinblickenden Typen mehr - eher darf sich das bewährte Stuntteam unter der Leitung von Schauspielerschwergewicht Reinhard Kolldehoff und unter Mitwirkung des nicht unbekannten Cyril Cusack ("Fahrenheit 451") vom Kultduo die Nase verbeulen lassen. Man erwarte bei den wohlklingenden Namen keine Schauspielkunst, aber ein gewisses Maß an Spaß.
Da kann auch der Umstand, dass die Story kaum sichtbaren Unterdrückercharakter hat, vernachlässigt werden, weil weder vor- noch nachher in der Karriere von Spencer und Hill ähnlich gelagerte Themen irgendwelchen filmischen Aufwand bedeutet hätten. Abgesehen von ein paar sehenswerten Panoramaaufnahmen des brasilianischen Dschungels und der fast urtypischen Touristenmentalität ist dieser Streifen quasi als Vorreiter tätig, bleibt eher in den authentischen Straßenzügen hängen und hat einen naturalistischen Touch. Das kommt doch ganz gut im Gegensatz zu staubigen Stiefeln und Revolvern, die die beiden sowieso nicht brauchen, um zu zeigen, wer Herr im Haus ist.
Der weltmännische Charakter kommt prima zur Geltung, und selbst bei der etwas losen Inszenierung kommt ein wohlig exotisches Gefühl beim Betrachten auf. Dabei haben alle Beteilgten sichtbar ihren Spaß - schade, dass die beabsichtigte Dramatik (kranke Indios oder Mattos tragisches Glück vom Reichtum) ein bisschen untergeht. Schöne Ideen sind das ja, aber gegen den Sprüche- und Klopperpart einfach zu unbedeutend.
Fazit
Nach einer wahrlich epochalen Zeit der Cowboys, Reiterposen und zerlöcherten Oberteile verschlägt es das Kultduo endlich in die modernen Zeiten. Der moralisch richtige Ton blieb zwar erhalten, wurde aber um die lange ersehnte Exotik erweitert und macht das einfache Volk Brasiliens zum heimlichen Star. Und natürlich stehen Bud Spencer und Terence Hill als Fäuste für die Armen Schmiere. Somit ist der Beiden Ausflug in die Moderne trotz der üblichen Abstriche in der Inszenierung ein gelungener.
Autor: Sascha Wuttke