Inhalt
Der Zombie Hunter steht in den Startlöchern. Mit cooler Karre und kernigen Off-Kommentaren rast er durch die verlassenen Ecken der Staaten und metzelt sich durch den Tag. Nerviger als die langsamen Angreifer ist für den rauen Outlaw nur eine kleine Gruppe von Überlebenden. Unter ihnen ein schmieriger Masturbations-Junkie, eine mit Silikon aufgemotzte Nymphomanin und ein Geistlicher namens Jesús. Gemeinsam beginnen sie eine Suche nach Benzin und einem Ausweg aus der Zombie-Belagerung.
Kritik
Mal ganz kurz: Zombie Hunter ist schlecht. Also wirklich ganz schlecht. Nicht einmal Trash-Fans, welche ja unterdurchschnittliche Produktionen gewöhnt und nicht abgeneigt sind, werden hier ihre Freude haben. Ein gesichtsloser Schlächter schlurft mit Lederjacke durch die Szenerie und kämpft ab und an gegen Zombies mit schlechten Masken und einen Endgegner, der so aussieht, als wäre er einem Videospiel der 90er entsprungen. Und obendrein sind die Kämpfe nicht einmal ansprechend blutig, sondern allesamt abgedroschener Genre-Einheitsbrei.
Das Schlimmste jedoch: „Zombie Hunter“ wurde auch noch über Kickstarter teilfinanziert. Unschuldige Fans von guten Grindhouse-Trash gaben hier also ihr Geld und hofften auf eine gelungene Metzelgaudi. Als Anheizer diente wahrscheinlich Danny Trejo, der einen kleinen Part im Film innehat und in zwei Szenen auch ganz nett auf Dubstep - mittlerweile anscheinend die billigste Art der musikalischen Untermalung - ein paar Zombies zerlegt. Die gesamt 40 Sekunden sind dann aber auch schon der komplette Spaß. Story und Charaktere sind einer Besprechung nicht würdig: Flucht vor Zombies, aufdringliche Rockerbraut etc.
Zumeist macht es ja großen Spaß, Filme zu zerreißen - da kommen immer gute Schmunzler bei raus. Aber „Zombie Hunter“ ist tatsächlich so gemein, dass sich nicht einmal besonders schlechte Absurditäten herauspicken lassen. Langeweile wohin man schaut. Gehen wir also nochmals auf Kickstarter und schauen uns an, was die fleißigen Crowdfounder neben dem uninspirierten Streifen für ihr Geld bekommen haben. Für 5 Dollar gibt es den Soundtrack (gab es den im Film?) und ein Poster zum selbst ausdrucken als pdf-Datei. Für Bastler immer toll. Für 2000 Dollar durfte man seinen Namen in den Credits lesen – „Executive Producer“ steht dann da. Macht sich immer gut in Bewerbungsgesprächen. Noch da? Spannender wird es nicht. Zombie Hunter ist pure Langeweile und Geldverschwendung für Crowdfounder, Filmemacher und potentielle Zuschauer.
Fazit
„Zombie Hunter“ bietet trotz großer Versprechen von lasziven Frauen, coolen Helden und zerhackten Untoten zu keinem Zeitpunkt unterhaltende Momente. „Auch nicht, wenn ich auf Trash in Grindhouse-Optik stehe?“ Nein, auch dann nicht.
Autor: d kr