7.2

MB-Kritik

The Tale of Zatoichi Continues 1962

Action, Adventure, Drama

7.2

Shintarō Katsu
Yaeko Mizutani
Masayo Banri
Tomisaburō Wakayama
Yutaka Nakamura
Sonosuke Sawamura
Shōsaku Sugiyama
San'emon Arashi
Yoshito Yamaji
Eijirô Yanagi
Fujio Harumoto
Kōichi Mizuhara
Saburo Date
Shintarō Nanjō
Shôzô Nanbu
Kōichi Aihara

Inhalt

Ein Jahr nach den Ereignissen des ersten Teils kehrt der legendäre blinde Meistermasseur und Schwertkampfkünstler Zatôichi ins Dorf Iioka zurück, um die Ehrerbietung am Grab seines Freundes Hirate zu leisten. Dabei trifft er auf die Prostituierte Setsu, die sich in ihn verliebt. Doch es stehen noch alte Rechnungen offen und so wird Zatôichi erneut in einen Strudel aus Intrigen und Gewalt gesogen und muss sich sein Leben und seine Menschlichkeit bewahren. 

Kritik

Noch im selben Jahr wie der Beginn der langlebigen Zatoichi-Filmsaga erschien die erste Fortsetzung zu s The Tale of Zatoichi. Der von  (Mission: Iron Castle) inszenierte Nachfolger hängt dem Vorgängertitel ein pragmatisches continues an und steigt ein Jahr später in die Handlung ein. Wieder ist Ichi in Lioka und Umgebung unterwegs, wieder haben es einige Kämpfer auf ihn abgesehen. An den stimmungsvollen Franchisestart reicht The Tale of Zatoichi Continues selten heran, wenngleich er sich bemüht, der Vergangenheit des blinden Schwertkämpfers Leben einzuhauchen. 

Seine Konfrontation mit Jahrzehnten zurückliegenden Geschehnissen ergänzt Ichis ohnehin erinnerungsvolle Rückkehr. Die neuen, in Teilen auf das Vorgängerwerk basierenden Handlungsfäden und Konflikte werden temporeich gesponnen und setzen auf vereinfachte Verknüpfungen, die zügig von einem Punkt zum nächsten kommen. Nicht nur vielen Plotpoints, auch neu etablierten Figuren fehlt es dadurch an Ausdrucksstärke, wie sie zuvor etwa  (The Lady VampireJigoku) als Gegenpart zum erneut ausdrucksvoll auftretenden  (The Whale God) lieferte. In The Tale of Zatoichi Continues versammeln sich allerhand abstoßende Herrschaften, karikatureske Bösewichte und einfältige Frauenfiguren, ohne vorangegangene Infragestellungen zu vertiefen. 

Reizvoller sind in diesem letzten, in Schwarzweiß gedrehten Teil der Zatoichi-Saga erneut einige Bildkompositionen wie die eines ablegenden Schiffes oder Ichi, der in Gedenken an seinen Freund vor einem See in Hocke sinkt, und auch die gewissenhafte Inszenierung von Kampfhandlungen. Zwar kratzen die problemlosen Kampfkünste des Protagonisten insbesondere in der Auseinandersetzung mit Dutzenden Gegnern an der Intensität und Glaubwürdigkeit, überzeugen jedoch meist mit ihren präzisen und theaterhaften Choreographien. 

Schade, dass diesen weder die Einblicke in Ichis Vergangenheit noch die aufgebaute Wendung kraftvoll entgegenstehen können, sondern jene in der Kürze von 72 Minuten Laufzeit, von denen die finale Konfrontation fast zwanzig Minuten einnimmt, nur übereilt abgehandelt werden. Eine Gefahr geht von den zügig eingeführten Antagonisten, deren Treiben hin und wieder komödiantisch aufgebrochen wird, kaum aus. Auch für weitere tiefsinnig herausgearbeitete Facetten ist in der schnell an den Erfolg des ersten Teils anknüpfen wollende Fortsetzung keine Zeit, schon gar nicht in einer eilfertig vom Zaun gebrochenen Romanze.

Fazit

Die erste Fortsetzung von „The Tale of Zatoichi“ führt sein erzählerisches Schwert hastiger und unausgereifter als ihr direkter Vorgänger. Was bleibt, sind ein hohes Tempo und erneut gelungene Kampfsequenzen, aber auch eine holprige und nachlässige Geschichte.

Autor: Paul Seidel
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