Inhalt
Nachdem Allison und Carlos das Gefühl haben, zu ihren Kindern und Kollegen immer nur Nein sagen zu müssen, beschließen sie, ihren drei Kindern einen „Yes Day“ zu schenken. Jetzt dürfen die Kinder 24 Stunden lang die Regeln bestimmen. Die beiden ahnen nicht, dass dies zu einem unglaublichen Abenteuer rund um Los Angeles führen wird, das die Familie enger denn je zusammenschweißt.
Kritik
In Der Ja-Sager mit Jim Carrey aus dem Jahre 2008 spielte Mister Gummigesicht einen Langweiler, der durch einen Life Coach dazu angestiftet wird, zu allem ‚Ja‘ zu sagen. Das Ergebnis war eine nicht sonderlich einfallsreiche, dafür aber kurzweilige und durchaus amüsante Komödie. Die Netflix-Eigenproduktion Yes Day folgt nun einer ähnlichen Prämisse. Statt eines Singles ist es hier das Elternpaar Allison und Carlos, die einen Tag lang zu ihren drei Kindern das Zauberwort 'Ja" sagen.
Gleich zu Beginn wird offenbart, dass Allison und Carlos vor der Geburt ihrer drei Kleinen waschechte Ja-Sager und damit erfolgreich und glücklich waren. Jetzt mit den Kindern an der Backe bleibt für das Wörtchen ‚Ja‘ aber kein Platz. Dies führt wiederum dazu, dass ihre zwei Töchter und ihr Sohn ordentlich genervt sind von ihren Erzeugern – vor allem von Mutter Allison, die in einem Videoschulprojekt sogar mit Stalin verglichen wird. Vater Carlos hat es da familiär gesehen besser, denn innerhalb seiner Sippschaft gilt er als cooler Dad, eine Tatsache, die Allison ärgert. Doch die Rettung naht, und zwar in Form eines Lehrers, der dem gestressten Paar rät den titelgebenden Yes Day zu versuchen.
Was folgt ist eine Aneinanderreihung von wenig lustigen Aktionen, die den Weg ebnen zum botschaftsträchtigen Finale, in dem Kinder wie Eltern ihre Verfehlungen und Stärken erkennen und wieder zusammenwachsen. Das war's. Mehr bietet der Film des puertorikanischen Regisseur Miguel Arteta (Willkommen in Cedar Rapids) nicht, der hier ein äußerst erfolgreiches Buch der Autoren Amy Krouse Rosenthal und Tom Lichtenheld inszenierte. Wirklich alles an Yes Day wirkt artifiziell, bräsig, verfälscht und fade. Selbst wenn versucht wird vitales Chaos, etwa durch eine seltsame Sportveranstaltung, zu erzeugen, ist das Ergebnis nur ein biederes Schaulaufen von Heilewelt-Klischees, die dazu in keinster Weise auch nur irgendwie variiert werden. Es fehlt der Komödie einfach an Eigenheit und echten Ideen.
Das Einzige, was zumindest beim Überfliegen der Besetzung kurz für Verwunderung sorgt, ist, dass der über-nette Vater der Familie von Edgar Ramírez gespielt wird, einem dieser Darsteller der oftmals unter Wert verkauft wird und neben Unsinnigkeiten wie The Last Days of American Crime oder Point Break auch vielen interessanten Produktionen mitgewirkt hat, z. B. American Crime Story oder Carlos - Der Schakal, um nur zwei zu nennen. Aber sein Casting bringt auch keinerlei frischen Wind in diesen hüftsteifen Film, in dem wir übrigens mal wieder Jennifer Garner (Mother's Day - Liebe ist kein Kinderspiel) als Glucke zu sehen bekommen. Wirklich schade, dass sie in letzter Zeit wohl einfach keine vernünftigen Rollen abbekommen hat. Sei's drum, bei dem öden Script und bei den ausgelutschten Stereotypen, die teilweise schon unverschämt gestrig sind, hätte auch die beste Besetzung wenig genützt.
Fazit
Nein. Einfach nur nein.