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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Um einen angeblichen Angriff von Barbaren zu unterbinden, reist der für seine brutalen militärischen Methoden bekannte Colonel Joll (Johnny Depp) an den äußersten Rand des Territoriums. Dort trifft er auf den Magistrat des Außenpostens (Mark Rylance) - dieser muss seine Loyalität gegenüber der Nation unter Beweis stellen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn es ein Markenzeichen gibt, welches das Schaffen von Ciro Guerra (Green Frontier) charakterisiert, dann ist es wohl die bisweilen fast schon unheimliche Geduld, die der kolumbianische Filmemacher immer wieder aufs Neue für sich und die Welt zu entdecken scheint. Ob Der Schamane und die Schlange oder zuletzt Birds of Passage – Das grüne Gold der Wayuu: Ciro Guerra denkt sein Kino immer gleichermaßen introspektiv wie bildgewaltig. Er gibt seinen Aufnahmen den nötigen Raum, um eine eigene Stimme zu erhalten. Dadurch entsteht dann auch die Möglichkeit, dass das ewige Grün des Urwalds aus der markanten Schwarz-Weiß-Ästhetik eines Der Schamane und die Schlange regelrecht herausschreit. Auch sein neuer Film, die Romanadaption Waiting for the Barbarians, ist in ihren besten Momenten hochgradig eindrucksvoll.

Das Beeindruckende an Waiting for the Barbarians ist wohl, dass die Vorlage aus der Feder von Nobelpreisträger J. M. Coetzee bereits mehr als 40 Jahre auf dem Buckel trägt, an Aktualität aber nicht eine Silbe eingebüßt hat. Die hiesige Geschichte eines Magistraten (Oscar-Gewinner Mark Rylance, Bridge of Spies – Der Unterhändler) Grenzstadt eines zeitlich und örtlich nicht näher bestimmten Reiches, der auf die militärische Brutalität des Colonell Joll (Johnny Depp, Wenn Träume fliegen lernen) trifft, um sich alsbald in seinem Gerechtigkeitssinn erschüttert wie auch in seinem philanthropischen Idealismus geblendet zu sehen, ist so universell wie zeitlos. Waiting for the Barbarians versteht sich als kontemplativ erzählte Allegorie über die  Angst vor dem Unbekannten und liefert damit einen einnehmenden Diskurs über die Humana Conditio.

Die Botschaft in Waiting for the Barbarians allerdings ist so offensichtlich, dass sie einen regelrecht erschlägt. So sehr, dass einem feine, ambivalente Nuancen gerne entgehen möchten. Obgleich Waiting for the Barbarians darüber hinaus eine entschleunigter Seherfahrung bleibt, die die unvorstellbaren (Folter-)Grausamkeiten von Joll und seinen Männern (darunter auch Robert Pattinson, Der Leuchtturm) bei all der umsichtigen Stille noch erschreckender gestalten, darf man dem Film inhaltlich jenen Mangel an Subtilität größtenteils vorwerfen, die sich Ciro Guerra in Sachen Audiovisualität bis zum Schluss bewahrt. Auch wenn Waiting for the Barbarians spannende und richtige Gedanken formuliert, überzeugt die Literaturverfilmung zuvorderst durch ihre starken Schauspielleistungen – endlich darf Mark Rylance auch einmal eine Hauptrolle übernehmen – und die famosen Landschaftsfotografien von The Mission-Kameramann Chris Menges.

Fazit

Das neue Werk von Ciro Guerra ist erneut eine eindrucksvolle Seherfahrung. Mag die Literaturverfilmung inhaltlich auch etwas zu offensichtlich daherkommen, überzeugt "Waiting for the Barbarians" aber immer wieder durch feine ambivalente Nuancen, einem tollen Ensemble und der famosen Kameraarbeit. Sehenswert.

Kritik: Pascal Reis

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