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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Eine doppelte Reise ins Herz der Finsternis. Theo, ein deutscher Entdecker, fährt zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit einem kleinen Ruderboot den Amazonas hinauf. Er sucht nach „Yakuna“, einer extrem raren Pflanze, die ihn von einer mysteriösen Krankheit befreien soll. Eher widerwillig hilft ihm dabei der Indianer Karamakate. Auf der Reise begegnen sie diebischen Ureinwohnern, Opfern der Kautschukindustrie und einem Priester, der im Dschungel sein eigenes Terrorregime errichtet hat. Vierzig Jahre später folgt ein Amerikaner den Spuren der früheren Expedition – und wieder weist Karamakate den Weg.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bereits 2009 begeisterte Regisseur Ciro Guerra auf dem Filmfestival in Cannes mit seinem Film "The Wind Journeys" Publikum und Presse. Nach gut 6 Jahren feiert sein dritter Film ebenfalls Premiere in Cannes und ist schon jetzt zum Festivalliebling und zum Favoriten für den fremdsprachen Oscar avanciert – und das zu Recht. Mit seinen hypnotisierenden Schwarz-Weiß Bildern an den atemberaubenden schönen Ufern des Amazonas weiß "Embrace of the Serpent" vor allem Visuell zu beeindrucken, lässt dabei aber zu keinem Zeitpunkt die Geschichte – die in unglaublichen 9 verschiedenen Sprachen erzählt wird - zu kurz kommen.

Der Film basiert lose auf den Tagebüchern der Wissenschaftler Theodor Koch-Grunberg(Jan Bijvoet) und Richard Evans Schultes (Brionne Davis) die zu unterschiedlichen Zeiten den Amazonas bereisten. Während der deutsche Wissenschaftler im Jahre 1909 kränklich und mit letzter Kraft nach der rettenden Yakruna Pflanze sucht, will der Amerikaner 1940 diese finden um sie zu erforschen. Begleitet werden beide vom Shamanen Karamkate (Nilbio Torres und Antonio Bolivar ) – letzter seines Stammes – der den Wissenschaftlern stets ein gewisses Misstrauen entgegen bringt, immerhin wurde sein Stamm durch die Hand des "Weißen Mannes" ausgelöscht. Trotzdem erweißt er sich als sehr nützlich. Er ist nicht nur Lebensretter sondern sorgt auch für Erkenntnis bei den zwei Wissenschaftlern und den Zuschauern.

Selten sah man im Kinojahr 2015 solch atemberaubende Bilder wie in "Embrace of the Serpent". David Gallego gelingt es perfekt die Eigenheiten des Settings in seinen Widescreen Bildern einzufangen und durch die schwarz-weiß Optik einem so lebendigen Ort eine gewisse Vergänglichkeit zu verleihen, die durch die Handlung des Films nur noch verstärkt wird und die negativen Folgen des Kolonialismus immer wieder verdeutlichen. Seien es verstümmelte Plantagenarbeiter, die darum betteln getötet zu werden, sei es eine aus der katholischen Mission entstandene Sekte oder gar der Protagonist, der seinen ganzen Stamm durch brutale Invasoren verloren hat. Und dennoch, trotz all dieser schrecklichen Dinge und der Melancholie die damit einher geht bleibt die Schönheit und das majestätische dieses Ortes stets erhalten. Magische Bilder, die faszinieren, schockieren und berühren.

Doch ist der Film nicht nur visuell beeindruckend. Neben den großartig geschriebenen Charakteren, unter denen vor Allem der Shamane Karamakate hervorsticht, der als letzter seiner Art eine riesig große Last auf den Schultern zu tragen hat und immer wieder sehr subtil auf die negativen Aspekte des Kolonialismus hindeutet, weißt auch die Story einen überraschend hohen Unterhaltungswert auf. Wirkliche Längen gibt es in dem knapp zwei stündigen Film nicht, eher Ruhepausen, die zum genießen der tollen Bilder einladen und in denen man das Geschehene erst einmal sacken lassen kann.

Auch die Darsteller des Films leisten Unglaubliches. Abgesehen von den Strapazen, die ein Dreh im Amazonas unweigerlich mit sich bringt, scheinen sie alle wahre Sprachgenies zu sein. Es ist interessant mit anzusehen mit was für einer Leichtigkeit sie von einer Sprache zur anderen wechseln und sogar den einheimischen Dialekt scheinbar perfekt beherrschen. Das erfordert mehr als nur simple Disziplin und Vorbereitung. Ihnen ist anzumerken, dass sie sich dem Projekt voll verschrieben haben und alles dafür geben wollen. Eine nette Abwechslung zu Schauspielern, die oft nur auf den Gehaltscheck schauen.

Abgerundet wird das Ganze durch das großartige Sounddesign von Carlos Carcia (Nymphomaniac), der dem Dschungel erst Leben einhaucht.


Fazit

Selten erlebt man eine solch perfekte Symbiose aus Bild, Schauspiel und Sound, wie in „Embrace of the Serpent“. Unglaubliche schwarz-weiß Bilder an einem der interessantesten Settings der Welt, mit Darstellern die alles geben und einem Sound, der uns sofort in den Dschungel holt. And the Oscar goes to...

Kritik: Tobias Bangemann

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