Inhalt
Wer kann dem schönsten Mann der Welt wohl widerstehen? Natürlich niemand. Am wenigsten die umtriebige Engländerin Maddie, die sich in Bella Italia in den heißblütigen Raf verliebt und Hals über Kopf beschließt, ihren sexy Urlaubsflirt zu heiraten. Zur Hochzeit lädt sie auch ihre Schwester Taylor ein - ohne zu wissen, dass diese vor drei Jahren ebenfalls ihr Herz an Raf verloren hatte. Als plötzlich auch noch Maddies ehemalige Flamme Doug auftaucht und seine Ex mit allen Mitteln zurückerobern will, ist das Gefühlschaos vorprogrammiert. Bühne frei für ein turbulentes Liebeskarussell voller Irrungen und romantischer Wirrungen!
Kritik
Spätestens seit dem Erfolg von „Highschool Musical“ liegen Tanzfilme wieder voll im Trend, denn was schon Anno Domino in „Grease“ funktioniert hat, dass sorgt auch im Jahre 2014 noch für gute Laune. Zentrales Element ist in diesem Falle natürlich der passende Soundtrack, um den richtigen Vibe des Filmes zu vermitteln. „Walking on Sunshine“ setzt dabei auf die Hits der 80er Jahre und so darf sich der Zuschauer auf Hits wie „Venus“, „The Power of Love“, „Girls just want to have Fun“ und natürlich dem Titeltrack „Walking on Sunshine“ freuen.
Der Cast des Filmes ist größtenteils Unbekannt, denn die schauspielerische Leistung war Regisseur Max Giwa, der bereits mit „Street Dance 2“ und „Street Dance 3D“ beweisen konnte, dass er in der Lage ist, Tanzfilme zu inszenieren, nicht so wichtig. Stattdessen verlangte er von seinen Darstellern insbesondere die gelungene Mischung aus Tanz, Gesang, Schauspiel und natürlich dem entsprechenden Aussehen. So hat Giulio Berruti in seinem Leben etwa noch keinen Preis für seine Leistung vor der Kamera gewonnen, wurde jedoch zu Italiens „Sexiest Man of the Year“ gekrönt, was auch nicht zu verachten ist. Das einzige prominente Gesicht im Ensemble dürfte wohl Leona Lewis sein, die in ihrer Nebenrolle aber eher blass bleib. Zur Verteidigung der Schauspieler muss man jedoch auch fairerweise erwähnen, dass die Geschichte als solche nur wenig Spielraum für eine Oscarreife Performance lässt, da die einzelnen Figuren ungefähr so vielschichtig sind wie ein Blatt Papier.
Apropos Story: Diese ist wie zu erwarten mehr als flach und voller Klischees. Wer einen kurzen Blick auf den Soundtrack aus dem Film wirft, der wird schnell feststellen, dass sich mit dem Inhalt der Songtexte quasi der gesamte Film erklären lässt, womit sich die Arbeit für Drehbuchautor Joshua St Johnston sicherlich mehr als einfach gestaltete. St Johnston konnte unlängst mit der BBC Adaption von „Sweeney Todd“ überzeugen, doch dieses Werk sollte er in seiner Vita besser nicht allzu deutlich hervorheben.
Ist der Film also ein Griff ins Klo? Nun, ganz so hart fällt das Urteil dann doch nicht aus, schließlich wird wohl Niemand ein filmisches Meisterwerk erwarten, wenn er sich einen Film mit diesem Titel und jener Prämisse ansieht. Denn abgesehen von seinen offensichtlichen Fehlern ist „Walking on Sunshine“ ein recht kurzweiliger Film. Die Gesangs- und Tanzeinlagen sind gut choreographiert, die Darsteller treffen in der Regel den richtigen Ton und gerade die Damenwelt bekommt mit Giulio Berruti auch etwas fürs Auge. Im Grunde ein solider Film für eine laue Sommernacht, blöd nur, dass er bei uns in Deutschland erst Ende September anläuft.
Fazit
Wer nach „High School Musical“, „Mamma Mia!“ und Co. immer noch nicht genug bekommen hat, der wird auch an „Walking on Sunshine“ seine Freude haben, denn hier blüht das Lebensgefühl der 80er Jahre wieder auf. Klar, dass der Film nicht ohne Klischees und dünner Storyline auskommt, doch für einen entspannten Abend mit den besten Freundinnen könnte dies der perfekte Begleiter sein.
Autor: Sebastian Pierchalla