4.8

MB-Kritik

V/H/S/Beyond 2024

Horror

4.8

Brian Baker
Trevor Dow
Gerry Eng
Sam Gorski
Mitch Horowitz
Niko Pueringer
Wren Weichman
Thom Hallum
James C. Burns
Jolene Andersen
Tyler Andrews
Vas Provatakis
Phillip Andre Botello
Michael J. Sielaff
Morgan Chancelien
Dane DiLiegro

Inhalt

Sechs blutige Bänder entfesseln das Grauen in einer von der Science-Fiction inspirierten Höllenlandschaf.

Kritik

Neues Jahr, neuer V/H/S-Film: Seit die Rechte bei Shudder liegen, steht pünktlich im Oktober immer ein neuer Serienteil bereit. Verständlich, denn die Produktionskosten sind überschaubar, die Quoten gleichzeitig aber richtig gut. Und so steht mit V/H/S/Beyond in den USA nun der bereits siebte Teil der Horror-Anthologie bereit. Fünf Kurzfilme (bzw. sechs, wenn man den Rahmen hinzuzählt) umfasst der neueste Ableger, die vornehmlich im Sci-Fi-Bereich angesiedelt sind und sich um Außerirdische drehen. Warum das Thema aber nicht konsequent durchgezogen wurde und zwei der Segmente aus der Reihe springen, bleibt ein Rätsel.

Mit "Stork" von Jordan Downey (Viking Vengeance) legt V/H/S/Beyond auch gleich einen ziemlich ordentlichen Start hin. Darin wird ein entlegenes Haus von einem Einsatzkommando gestürmt, das auf der Suche nach entführten Babies ist. Flott inszeniert, viel Geballer (zum Teil wie in einem Videospiel aus der Ego-Perspektive) und reichlich Wahnsinn warten hier auf den Zuschauer. Das Ganze erinnert ein wenig an einen Mix aus REC und Resident Evil und macht Lust auf mehr. Schade, dass V/H/S/Beyond damit aber bereits sein Pulver größtenteils verschossen hat.

"Dream Girl" von Virat Pal (Recapture) schlägt mit seiner Bollywood-Nummer zunächst frische Töne an und hat mit seinem Monster hinter dem Star in der Theorie auch eine ganz nette Idee. Viel Freude macht die Umsetzung des anschließenden Schlachtfests allerdings nicht, da man von diesem durch all die nervigen Techniken, die das Found-Footage-Genre so mit sich bringt (exzessives Gewackel der Kamera, Bildstörungen, ungünstige Winkel, Dunkelheit), nicht viel zu sehen bekommt.

Das gelingt Justin Martinez (Southbound) mit seinem abgedrehten "Live and Let Dive" immerhin ein wenig besser. Hier bekommen es Fallschirmspringer kurz vor dem Absprung mit einem kollidierenden UFO zu tun und müssen anschließend in einem Orangenhain ums Überleben kämpfen. Das begrenzte Budget ist der Episode in den einfachen Spezialeffekten deutlich anzumerken und wirklich clever verhalten sich die Akteure auf der Flucht vor dem Alien auch nicht unbedingt, dennoch dürfte man daran ein klein wenig mehr Freude haben als noch zuvor an "Dream Girl". Gut ist das Ganze aber auch hier nicht.

"Fur Babies" von Christian Long (Lady of the Manor) und Justin Long (vor allem als Schauspieler bekannt aus Filmen wie Barbarian und It's a Wonderful Knife) hat mit seiner Hundetagesstätte, die von einer Psychopatin geführt wird, ebenfalls ein paar verrückte und interessante Ideen, bleibt in Sachen Umsetzung aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Dann, wenn es aufregend werden könnte, ist es eigentlich auch schon wieder vorbei. Und mit dem übergeordneten Alien-Thema hat diese Episode wirklich gar nichts zu tun. 

Zum Abschluss gibt es mit "Stowaway" noch ein Segment, das vor allem durch seine beteiligten Namen neugierig macht. Schauspielerin Kate Siegel (Still, Der Untergang des Hauses Usher) gibt damit ihr Regiedebüt, ihr Ehemann Mike Flanagan (Spuk in Hill House) steuert das Drehbuch bei. Darin macht sich eine Frau in der Wüste auf die Suche nach unbekannten Flugobjekten, von denen eins auf den Boden stürzt. Als sie dieses betritt, macht sie eine ungewollte Reise quer durch die Galaxis und durchlebt dabei ihren schlimmsten Albtraum. Auch dieser Episode steht die Technik wieder am meisten im Weg und macht die Sichtung regelrecht anstrengend. Es ist finster, die Kamera bewegt sich hektisch, viel zu erkennen gibt es nicht. Und auch inhaltlich fällt "Stowaway" eher schwach aus, um wirklich zu fesseln. 

Auch in V/H/S/Beyond werden die einzelnen Kurzfilme von einer Rahmenhandlung umschlossen, die schon in der Vergangenheit nahezu immer enttäuschend ausfiel. Das ist hier nicht anders, da die einzelnen Stücke, die zwischen den Episoden als Interviews eingespielt werden, äußerst langweilig ausfallen. Den bekannten Youtube-Channel Corridor Crew hier mit zu integrieren wird dessen Fans vielleicht kurzzeitig erheitern, reißt immersiv aber umso mehr aus dem Film heraus. Der Höhepunkt, auf den man letztendlich zusteuert, ist kaum der Rede wert. 

Fazit

Wer die Reihe über die Jahre verfolgt, weiß im Grunde, was ihn erwartet. Auch "V/H/S/Beyond" ist ein qualitatives Auf und Ab, wobei die Gewichtung weiterhin eher auf letzterem liegt. Hat man bislang aber Freude an den Kurzfilmen der Serie gehabt, kann auch hier ein Blick gewiss nicht schaden.

Autor: Sebastian Stumbek
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