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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Schauspielerin und Psychologin Antonia Giesen will ein Drehbuch verfilmen, dass eine geisterhafte Stimme mittels eines ihrer als Medium dienenden Patienten diktiert. Ist das dieser Film? Oder ist dieser Film ein Sturz in eine symbolistische Zwischenwelt, in der Genre, Medien, Realität und Fiktion zu einem neuartigen visuellen Erlebnis verschmelzen?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

“Lauscht dieser wundervollen Stille zwischen uns“, sinniert Antonia Giesen in der Rolle eines fiktiven Alter Egos ihrer selbst während der letzten der knapp über 70 Minuten Cristóbal Leóns und Joaquín Cociñas (La Casa Lobo) kinematischer Collage. Die ist eine solche visuelle, akustische und referenzielle Reizüberflutung, dass ein paar Sekunden der Stille danach tatsächlich wohltunend sind. Bekanntermaßen ist das chilenische Regie-Duo nicht gerade zartfühlend mit den Empfindungen und Wahrnehmungen des Publikums ihrer mit politisch und historischen Bezugspunkten aufgeladenen Werke.

Deren jüngstes bedient sich erneut beider charakteristischen Stils: eine absichtlich groteske Kompilation aus Collagen-Technik, Cinéma vérité, Puppentrick, Zeichentrick, Animation, Abstraktion, Theater und Theatralik, die sich diesmal weiter als je zuvor von der in Projekten wie The Wolf House und dem Kurzfilm Los Huesos noch eher präsenten Filmform löst. Das ist auch die entscheidende Crux der aggressiven Assemblage, die mehr für eine museale Installation oder Bühnenaufführung geschaffen scheint als die nur punktuell effektiv genutzte Leinwand.

Dort beginnt Giesen mit einer filmgeschichtlichen Spurensuche, die allerdings schnell in einen surrealen Trip durch die Abgründe chilenischer Geschichte mündet. An Pinochets Diktatur führt dabei natürlich kein Weg vorbei und Jaime Guzman hat eine kuriose Cameo als animierter Figurehead. Den systemkritischen Gestus des Patchwork-Panoptikums untergraben allerdings ambivalente Aspekte wie der paraphrasierte Evolutionsmythos „jagender Männer“ und „sammelnder Frauen“. Die Selbstinszenierung als trophäenartige Talking Heads ist womöglich näher an der Realität, als den beiden bewusst ist.

Fazit

Umso exzessiver sich Cristóbal León und Joaquín Cociña ihrer exzentrischen Expressivität hingeben, desto unspezifischer und unbedeutender wird deren ideologiekritisches Gehalt. Die skelettale Story um eine Psychologin, die das Skript eines verlorenen Films mittels eines menschlichen Mediums buchstäblich beschwören will, wird zum Bühnenrahmen eines zwischen bildnerischen Techniken, darstellerischen Formen und optischen Stilmitteln oszillierenden Konzept-Kinos. Darin gehen ironische Irritation und symbolistische Scharade fließend ineinander über. Sinnhaftigkeit ist sekundär in diesem aberwitzigen Amalgam, das mehr Fingerübung ist als Strategiespiel.

Kritik: Lida Bach

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