5.3

MB-Kritik

Unknown User 2: Dark Web 2018

Mystery, Horror, Crime, Thriller

5.3

Colin Woodell
Stephanie Nogueras
Betty Gabriel
Rebecca Rittenhouse
Andrew Lees
Connor Del Rio
Savira Windyani
Douglas Tait
Bryan Adrian
Chelsea Alden
Alexa Mansour
Rob Welsh
Alexander Ward
Kurt Carley
Chuck Lines
Kiara Beltran

Inhalt

Als der 20-Jährige Matias (Colin Woodell) einen Laptop in einem Café mitgehen lässt, muss er schnell feststellen, dass etwas mit diesem Gerät nicht stimmt. Denn während eines Skype-Spieleabends mit seinen Freunden entdeckt er versteckte Dateien im Zwischenspeicher und stellt diese wieder her – ein Fehler, den er schon bald bereut …

Unwissentlich werden die Freunde in die Tiefen des Darknet gezogen und grausame Videos mit erschreckend realen Aufnahmen tauchen auf ihren Bildschirmen auf. Als sich plötzlich ein anonymer User einhackt, wird der Abend zum reinsten Horror. Die Freunde werden untereinander ausgespielt, all ihre Bewegungen beobachtet und die Spielregeln des Abends ganz neu definiert. Wie weit wird der Hacker gehen, um die Geheimnisse des Darknet zu schützen?

Kritik

Unknown User (OT: Unfriended) gelang 2015 ein beachtlicher Erfolg: Bei Kosten von nur 1 Millionen Dollar wurden weltweit 64 Millionen eingespielt. Zu verdanken hatte der Horror-Thriller das sicherlich seinem interessanten Konzept, das Geschehen komplett auf dem Desktop ablaufen zu lassen. Mit dieser stilistisch neuartigen Herangehensweise brachte man nicht nur eine angenehme Frische an den Tag, mit der thematische Verflechtung von Cybermobbing und dem Hinterlassen von Spuren im World Wide Web griff man auch gleich zeitgenössische Diskussionsfelder auf. Dem Mystery-Thriller Searching, in welchem man sich im Netz auf Spurensuche nach einer vermissten Person begab, gelang kürzlich mit dem gleichen Aufbau ebenfalls ein Volltreffer, den nun Unknown User 2: Dark Web (OT: Unfriended: Dark Web) wenige Wochen später wiederholen möchte.

Am Aufbau hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert, erneut spielt sich das komplette Geschehen auf dem Desktop ab und bringt via. Skype-Gruppenchat eine handvoll weiterer Personen mit ins Spiel, die alle über ihre Webcams sichtbar sind. Diesmal bewegen wir uns jedoch auf einem gestohlenen Laptop, dessen ehemaliger Besitzer eine Menge Dreck am Stecken hat, der nun nach und nach in versteckten Ordnern entdeckt wird und die Freundesclique  bis ins Dark Web führt. Da das Konzept nun mittlerweile alles andere als neu ist und in zwei nicht allzu fernen Filmen ausgereizt wurde, ist Unknown User 2: Dark Web umso mehr auf eine spannende Geschichte angewiesen, die sich nicht allein auf ihr Gimmick verlässt. 

Erzählt wird jedoch nur eine mäßig spannende Handlung, deren Ablauf bis auf den Schlussteil relativ vorhersehbar bleibt und die auf bereits bekannte Schockmomente zurückgreift. Das ist qualitativ zwar nicht unbedingt schlechter als beim Vorgänger, nur eben verbrauchter. Neue Ideen und Herangehensweisen fehlen, sie wären aber nötig, um dem Ganzen wieder etwas Tinte in den Füller zu pumpen. Der Ausflug ins ominöse Dark Web wird hierbei auch nur stark simplifiziert und auf ziemlich lachhafte Weise integriert, ein differenzierterer, realistischerer Blick wäre deutlich spannender. 

Letzten Endes kommt es, wie es kommen muss, jeder Einzelne aus dem Gruppenchat ist in Lebensgefahr, keiner darf  den Bildschirm verlassen, um nicht das konstruierte Finale mit weiteren Schockmomenten zu vermasseln. Auch hier spult man den gleichen Ablauf des Vorgängers einfach komplett ab, daher verfehlt der Film seine beabsichtigt beängstigende Wirkung. Mit der Erklärung für all den Schrecken gibt man sich nicht unbedingt einfallsreicher, auch wenn der ein oder andere Zuschauer dabei überrascht werden dürfte, wird all das wohl nur wenigen positiv in Erinnerung bleiben. 

Fazit

Wenig Neues auf dem Desktop: Während der Vorgänger noch mit einer innovativen Idee punkten konnte, fehlt es dem Nachfolger an solch einer. Wen das nicht stört und wer Lust auf mehr vom Gleichen hat, darf ruhig einen Blick in "Unknown User 2: Dark Web" riskieren. 

Autor: Sebastian Stumbek
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