Inhalt
Diesmal muss Vampirin und Todeshändlerin Selene (Kate Beckinsale) die brutale Attacken des Lykaner-Klans und der Vampire, die sie verraten haben, abwehren. Zusammen mit ihren einzigen Verbündeten David (Theo James) und dessen Vater Thomas (Charles Dance) gilt es den ewigen Kampf zwischen Werwölfen und Vampiren zu beenden, selbst wenn sie dafür das ultimative Opfer bringen muss.
Kritik
Sie ist einfach nicht totzukriegen. Erneut legt Selene (Kate Beckinsale) das hautenge Latex-Kostüm an, um als Vampirin in die Schlacht zu ziehen. 2003 gestartet geht es nun sogar schon in die fünfte Runde, was wenig verwunderlich ist, nachdem man gerade zuletzt mit Underworld Awakening den finanziell größten Serienhit landete. Die Regie übernahm diesmal Anna Foerster, die zuvor nur im TV-Bereich tätig war und mit "Underworld: Blood Wars" ihr Spielfilmdebüt feiern darf. Doch was steckt tatsächlich hinter dem lautstarken Getöse, welches "Blood Wars" von sich gibt?
Kurz auf den Punkt gebracht: Leider nicht sehr viel. Die "Underworld"-Reihe zeigt schon seit einer Weile Ermüdungserscheinungen und hätte dringend ein Upgrade benötigt, um auch weiterhin interessant zu bleiben. Ein solches erfolgt in "Blood Wars" nicht, stattdessen gibt es einen Aufguss von reichlich Bekanntem. Die Fehde zwischen den Vampiren und den Lykanern spitzt sich weiter zu, irgendwo dazwischen steht Selene (Kate Beckinsale), die für beide Seiten eine Schlüsselrolle für den Sieg bedeuten könnte. Ein paar bedeutungsschwer vorgetragene Dialoge später steckt Selene auch schon wieder mittendrin und beginnt mit dem Training der Vampir-Armee. Die von den Mächtigsten hochgelobte Kämpferin soll den Vampiren damit zum Erfolg verhelfen, zu sehen, bzw. hören, bekommen wir eine handvoll kluger Weißheiten, die aus einer Packung Glückskekse entstammen könnte. "Blood Wars" offenbart damit unter anderem das eigentliche Problem, mit welchem der Film selbst zu kämpfen hat. Das Drehbuch gibt nicht wirklich viel her, die Geschichte wird einfach in simpler Form neu aufgekocht und recht hölzern und trotz kompakter Filmlänge teilweise auch langatmig vorangetrieben. Wirklich Spaß macht das Wiedersehen mit all den bekannten Charakteren damit nicht, eher wirft es Fragen auf, warum sie nicht endlich in den Ruhestand ziehen.
"Blood Wars" hätte zumindest die Gelegenheit gehabt, das Ruder mit ansehnlicher Action noch einmal rumzureißen, doch auch hier herrscht Ebbe. Müde kloppen sich die Charaktere gegenseitig die Birne ein und lassen dabei auch einiges an CGI-Blut umherfliegen, mit einem fähigen Choreographen an Bord hätte das Ganze am Ende vielleicht sogar ganz nett ausgeschaut. Das hat man andernorts schon wesentlich besser gesehen, selbst innerhalb der "Underworld"-Reihe. Hinzu gesellen sich auch einige inhaltlich unlogische Handlungen, die dem Ganzen nochmal die Krone aufsetzen. So episch die Schlacht zwischen beiden Seiten auch anmutet, "Blood Wars" macht aus seinem eigentlich doch recht interessanten Szenario herzlich wenig.
Fazit
Inhaltlich dünn, ohne wirkliche Weiterentwicklung und mit recht lahmer Action versehen macht "Blood Wars" deutlich, dass man die "Underworld"-Reihe nun doch lieber ruhen lassen sollte. Wer sich selbst nicht zu den Hardcore-Fans der Filme zählt, kann sich den fünften Ausflug in die Unterwelt eigentlich sparen.
Autor: Sebastian Stumbek