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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Während ihr Mann auf einer Geschäftsreise ist, trifft Gamhee in den Vororten von Seoul drei Frauen. Zunächst besucht sie nacheinander zwei enge Freundinnen, der dritten begegnet sie zufällig im Kino. Von Gamhees Seite schwingt in den Gesprächen mit ihren Freundinnen viel Ungesagtes mit.  Wer genau ist die Frau, die rannte? Wovor rennt sie weg und warum?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Diejenigen, denen der Titel des jüngsten Berlinale-Beitrags Hong Sangsoos (Hotel by the River) ohne Bezug zur dreiaktigen Handlung erscheint, haben versäumt zwischen den Zeilen zu lesen oder besser: zu hören. Was in den Dialogen zwischen der jungen Gam-hee (Kim Min-hee, Die Taschendiebin) und ihren wechselnden Freundinnen unausgesprochen bleibt, nicht minder wichtig als das Gesagte, um die Titelfigur zu bestimmen und die Pointe der feinsinnigen Vignetten zu erfassen. In den minimalistischen Szenenarrangements verbirgt sich bittersüßes Drama und amüsante Alltagsweisheit.

Von der serviert jede der Episoden eine kleine Portion, zusammen mit reichlich Alkohol und Speisen, die wiederum subtil von den Charakteren sprechen. Festival-Favorit Hong lässt Raum für Interpretation und verrät dennoch genug von den nicht immer aufrichtigen Figuren. Deren Austausch bestimmt die reduzierte Handlung der feinsinnige Humoreske. Berufsbedingte Abwesenheit ihres Gatten nutzt Gam-hee zum Wiedersehen mit drei Freundinnen, deren Lebensmodelle das ihres Gastes reflektieren. Ebenso (selbst)ironisch-repräsentativ sind die Störenfriede der Frauenrunden.

Jeder ist aufdringlich und aufmerksamkeitsbedürftig, ob er nun nach einem One-Stand eine Beziehung will oder, wenn wie bei der geschiedenen Young-soon (Seo Young-hua, After my Death) und ihrer „Mitbewohnerin“ Young-ji (Lee Eun-mi, Ane-eui aein-eul mannada) keine romantische Chance besteht, dass sie keine Streunerkatzen mehr füttern. Die exemplarischen Situationen verweisen süffisant auf partnerschaftliche Konfliktkonstellationen zwischen Parabel und Parodie. Klettigen, kleinkarierten, katzenhassenden Kerlen können die Protagonistinnen nie endgültig entfliehen, nur vorübergehend im Kreis weiblicher Kameraderie - oder im Kino.

Fazit

Seinen unwiderstehlichen Charme verdankt Hong Sangsoos chiffrierte Beziehungsstudie dem Gespür des Regisseurs für Beziehungsdynamik, sei es auf freundschaftlicher oder romantischer Ebene, sowie seinem unprätentiösen Blick auf die nie endende Orientierungssuche in Berufsleben und Partnerschaft. Das wunderbare Ensemble, angeführt von Songs Stammschauspielerin Kim Min-hee, verleiht den Gesprächsrunden eine individuelle Dynamik und Wortwitz. Ein kurzweiliges Kleinod voll versteckter Verweise, das auch ohne (Titel)Rätselraten oder -lösen mit Geist und Humor funkelt. Nicht zu vergessen: Cat Content.

Kritik: Lida Bach

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