Inhalt
Grandpa Ed (Robert DeNiro) ist seit sechs Monaten Witwer und hat es schwer, sich alleine durchs Leben zu schlagen. Seine Tochter Sally (Uma Thurman) sorgt sich um sein Wohlergehen und kann Ed überzeugen, probeweise zu ihr und ihrer Familie zu ziehen. Sallys Sohn Peter muss dafür jedoch sein über alles geliebtes Zimmer für Grandpa räumen und auf den staubigen Dachboden ziehen. Das ist zu viel für Peter, der Ed umgehend den Krieg erklärt, um sein Zimmer zurückzuerobern! Hinter dem Rücken der restlichen Familie zünden die beiden ein Feuerwerk an immer weiter eskalierenden Streichen, die – schonungslos, aber kreativ – den anderen zum Aufgeben zwingen sollen. Kann es Großvater und Enkel noch gelingen, das Kriegsbeil zu begraben, bevor alles völlig außer Kontrolle gerät?
Kritik
Fertig gedreht ist Immer Ärger mit Grandpa (OT: War with Grandpa), der auf dem mehrfach preisgekröntem Kinderbuch von Robert Kimmel Smith aus dem Jahre 1984 basiert, eigentlich schon seit 2017. Der Weinstein-Skandal verhinderte jedoch die Veröffentlichung unter der The Weinstein Company, sodass viel Zeit verstrichen ist, bis sich endlich ein neuer Verleiher fand. Ein Kinorelease in den USA wurde schließlich doch noch für den Oktober 2020 angesetzt, bei uns erschien der Film einen Monat zuvor direkt im Heimkino.
Die Regie der Familienkomödie übernahm Tim Hill, der mit Filmen wie Hop: Osterhase oder Superstar?, Alvin und die Chipmunks - Der Kinofilm oder Garfield 2 - Faulheit verpflichtet schon zuvor stets ein sehr junges Publikum bediente. Auch Immer Ärger mit Grandpa möchte in erster Linie die ganz Kleinen ansprechen, indem reichlich Slapstick-Humor zum Einsatz kommt. Opa und Enkel führen dabei einen reichlich überzogenen Kleinkrieg fernab jeglicher Realität mit lauter fiesen Streichen. So werden dem Enkel beispielsweise die Schrauben seiner Möbel gelockert, sodass er beim Hinsetzen jedes Mal auf den Boden plumpst, dem Opa wiederum das Murmelglas zerstört, sodass er den Halt unter den Füßen verliert und ebenfalls auf den Boden plumpst. Origineller wird es im Film nie, der Ausgang all der aneinandergereihten Streiche ist immerzu vorhersehbar und einfach überhaupt nicht witzig.
Manch Kind mag das vielleicht noch anders sehen, da der Anspruch an Unterhaltung noch nicht allzu hoch ist, doch auch für die junge Zielgruppe gibt es gewiss bessere Alternativen. Womöglich auch solche, die dann auch die ganze Familie ansprechen. Immer Ärger mit Grandpa hätte dazu immerhin einige Möglichkeiten, indem beispielsweise der Fokus mehr auf die Story gelegt worden wäre. Hier finden sich ganz am Rande Themen wie Mobbing oder Trauer und Depression, die für die Handlung leider keine Rolle spielen, den Film aber mit dahin gehender Vertiefung durchaus hätten aufwerten können. Das wäre deutlich interessanter, als 90 Minuten uninspirierte Albernheiten zu ertragen.
Mit Robert De Niro (The Irishman), Uma Thurman (Kill Bill) und Christopher Walken (Die durch die Hölle gehen) ist Immer Ärger mit Grandpa tatsächlich ziemlich stark besetzt, profitieren wird davon aber letztendlich auch niemand. Das junge Publikum kennt die (Alt-)Stars sowieso nicht, alle anderen, die mit De Niro, Walken und Thurman aufgewachsen sind, werden wegen ihres Mitwirkens lediglich Mitleid und Fremdscham empfinden. Aber gut, ihr Charisma ist dennoch spürbar, das lässt sich trotz schlechter Rollenwahl nicht abstreiten. Zu guter Letzt kann man dem Film seine gut gemeinte Botschaft positiv anrechnen: Konflikte fordern auf beiden Seiten Opfer, durch Zusammenhalt ist das Leben viel schöner. Das hätte man aber gern auf unterhaltsamerem Wege vermitteln können.
Fazit
Gut gemeinte Botschaft und namhafter Cast hin oder her, "Immer Ärger mit Grandpa" ist mit seiner bloßen Aneinanderreihung immerzu peinlicher Slapstick-Jokes eine höchst unspaßige Angelegenheit.