6.1

MB-Kritik

The Last Stand 2013

Action, Crime, Thriller – USA

6.1

Arron Shiver
Arnold Schwarzenegger
Titos Menchaca
Richard Dillard
Doug Jackson
Mathew Greer
Peter Stormare
Chris Browning
Christiana Leucas
Johnny Knoxville
Zach Gilford
Luis Guzmán
Rio Alexander
James Burnett
David Midthunder
Tait Fletcher

Inhalt

Nach einer schiefgelaufenen Mission wird Ray Owens (Arnold Schwarzenegger) von Schuldgefühlen geplagt und verlässt seinen Posten im Drogendezernat des LAPD. Er lässt sich als Sheriff in dem kleinen, schläfrigen Städtchen Sommerton direkt an der Grenze zu Mexiko nieder. Dort sorgt er in kleinerem Maße für Recht und Ordnung. Der Frieden wird jedoch gestört, als der berühmt-berüchtigte Drogen-Boss Gabriel Cortez (Eduardo Noriega) eine äußerst tödliche wie auch spektakuläre Flucht aus den Fängen des FBI unternimmt und sich nun mit Hilfe einiger gesetzloser Söldner, angeführt vom eiskalten Burrell (Peter Stormare), auf den Weg Richtung Mexiko macht. Direkt auf seiner Route befindet sich Sommerton und dementsprechend eilt eine riesige Streitmacht der Polizei zur Kleinstadt, um Cortez dort zu stellen. Owens will sich eigentlich heraushalten und wird zunächst auch für unfähig gehalten – doch dann will er mit seiner Vergangenheit ins Reine kommen und bereitet alles für einen klassischen Showdown vor…

Kritik

„I´ll be back!“ Wahrscheinlich der berühmtesten One-Liner von Arnold Schwarzenegger in seiner wahrscheinlich bekanntesten Rolle als Terminator. Nun aber hat er diesen One-Liner, für die er ja berühmt ist, in seinem privaten Leben wahr gemacht. Wenn man die kleinen Mini-Auftritte bei den beiden „The Expendables“ Filmen mal außen vor lässt, so feiert Arnold Schwarzenegger mit „The Last Stand“ nun endgültig, nach 10 Jahren Leinwand-Abstinenz, sein Comeback. Er geht mit dem Film zu seinen Wurzeln zurück und wie sich raus stellt, hat er damit vieles richtig gemacht. Die Regie hat der Koreaner Jee-woon Kim („The Good, The Bad, The Weird“, „Doomsday Book“) übernommen, der mit „The Last Stand“ sein Hollywood Debüt feiert.

Wie zu erwarten war, passt die Story auf einen Notizzettel, doch in diesem Fall gereicht das dem Film zum Vorteil. Sheriff Owens (Arnold Schwarzenegger) war früher ein harter Bulle im Dienste des LAPD, doch nach einem missglückten Einsatz, entschloss er sich ein ruhigeres Leben zu führen. Dieses hat er auf seine alten Tage in Sommerton Junction gefunden, einem kleinen Städtchen kurz vor der mexikanischen Grenze. Doch leider macht ihm der Kartell Boss Gabriel Cortez (Eduardo Noriega) einen Strich durch die Rechnung. Er schafft es aus dem Polizeigewahrsam zu entkommen und versucht nun in einer spektakulären Flucht die mexikanische Grenze zu erreichen. Dies versucht er mit einer Corvette ZR1 (über 1000 PS), einer Geisel und mit der Hilfe von Burrell (Peter Stormare) der in Sommerton für Unruhe sorgt, denn das kleine Städtchen spielt eine ganz besondere Rolle in dem Plan von Cortez. Sheriff Owens und seine Deputies (u.a. Johnny Knoxville und Luis Guzman) haben somit alle Hände voll zu tun.

Das, was „The Expendables“ noch falsch gemacht hat, macht „The Last Stand“ richtig. Er geht wohl auch zu den Wurzeln des 80er Jahre Action-Kinos zurück, lässt ebenfalls einen Action-Star aus dieser Zeit wieder aufleben und bedient die gleichen Action-Klischees, wie schnelle Autos, Maschinen und jede Menge Waffen und Leichen. Der große Unterschied ist allerdings, dass das Drehbuch keine unnötigen Versuche vorsieht, Drama und Tiefe in die Szenerie zu bekommen. Hier gibt es keine Szene, in denen Mickey Rourke anfängt zu weinen oder Sylvester Stallone in ewig langen Dialogen von seiner schrecklichen Vergangenheit berichtet. Arnie lässt einen One-Liner nach dem anderen los und kommt auch meistens nicht über solche hinaus. Wozu auch, wenn es auch so funktioniert und klar ist, dass Arnie eben nicht der weltbeste Schauspieler ist. Die Story hat somit absolut keinen Tiefgang und die Charaktere sind nicht sehr komplex gezeichnet, was leider auf Kosten von guten Darstellern, wie Peter Stormare oder Forest Whitaker, die hier natürlich absolut blass bleiben und von ihrem schauspielerischen Können nicht viel zeigen dürfen, geht.

Doch der Film nimmt sich halt einfach nicht ernst und das ist in sehr vielen kleinen sympathischen Szenen zu sehen. Wenn alte Omis die bösen Kartell Schergen mit Schrotflinten durch die eigene Bude schießen und Arnie es mit einem „Obliged.“ quittiert, hat der Film sein besten Momente. Die Action ist gut bis sehr gut, wobei der Film gerade bei den Verfolgungsjagden ein wenig schwächelt. Da hätte man ein wenig mehr erwartet, denn, wenn man schon mit einer Corvette ZR1 arbeitet, sollte schon ein wenig mehr Dynamik herrschen, als nur die üblichen Ausweichszenarios oder Barrikaden-Szenen. Der Showdown, der sehr an alte Western angelegt ist (wie übrigens auch der Soundtrack zum Film) hat es aber wieder in sich, auch wenn natürlich einige Schusswechsel hanebüchen sind und gerade das Ende beim CGI versagt. Doch Jee-woon Kim versteht es Chaos auf die Leinwand zu bringen und mit seiner HD-Kamera ständig gute Bilder zu produzieren. Arnies Performance im Film kann man am besten mit einer Szene beschreiben: Er läuft einmal einer Salve von Kugeln davon und springt durch die Scheibe des örtlichen Diners, woraufhin die dort Anwesenden ihn fragen, wie es ihm geht. Er antwortet mit „Old!“, bringt aber in den Sekunden danach einige seiner Gegenspieler gekonnt um. Er hat es also noch drauf, auch wenn er das ein oder andere mal etwas eingerostet rüber kommt. Die Szene aber ist das beste Beispiel dafür, wie der Film damit umgeht: ohne unnötigen Ernst und mit viel Selbstironie.

Fazit

Weder Schwarzenegger noch Jee-woon Kim sind hier auf der Spitze ihres Könnens, doch zusammen liefern sie einen soliden und lustigen Actionfilm ab. Arnie ist etwas in die Jahre gekommen, aber seine One-Liner sitzen wie eh und je. Kim zeigt sein Können vor allem im Showdown und in der Inszenierung von Action-Szenen. Die etwas goofigen Nebencharaktere, allen voran Johnny Knoxville, runden das Ganze dann ab. Insgesamt also einfach ein Action-Spaß ohne Anspruch, aber mit viel Selbstironie.

Autor: Patrick Thülig
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