5.0

MB-Kritik

The Ice Road 2021

Action, Adventure, Drama, Thriller

5.0

Liam Neeson
Marcus Thomas
Laurence Fishburne
Amber Midthunder
Benjamin Walker
Holt McCallany
Martin Sensmeier
Matt McCoy
Matt Salinger
Chad Bruce
Adam Hurtig
Bradley Sawatzky
Marshall Williams
Paul Essiembre
Arne MacPherson
Gabriel Daniels

Inhalt

Nach dem Einsturz einer abgelegenen Diamantenmine, macht sich der erfahrene IceRoad-Trucker Mike McCann (Liam Neeson) mit seinem Bruder Gurty (Marcus Thomas) sowie einem Team mutiger Fahrer (Laurence Fishburne, Amber Midthunder) auf eine gefährliche Rettungsmission. Sie transportieren mit ihren Trucks die tonnenschwere Ausrüstung, die für die Bergung der verschütteten Kumpel dringend benötigt wird. Es gibt nur einen Weg zur Mine und der führt über die gefährlichen IceRoads der gefrorenen Seen im äußersten Norden Kanadas. Die Mission gerät zum Wettlauf gegen die Zeit: Schmelzendes Eis, Lawinen sowie ein brutaler Schnee-Sturm sorgen für dramatische Situationen - während den eingeschlossenen Minenarbeitern der Sauerstoff ausgeht. Doch die eigentliche Bedrohung der spektakulären Mission kommt von ganz anderer Seite – jemand spielt ein falsches Spiel!

Kritik

Als Drehbuchautor von Werken wie Armageddon und Stirb Langsam - Jetzt erst recht sowie Regisseur von Filmen wie The Punisher und Bulletproof Gangster ist Jonathan Hensleigh sicherlich keine verkehrte Wahl für einen neuen Action-Thriller. Bei The Ice Road übernahm er also gleich den Regie- und Autorenposten, was zu einer gewissen Nachfrage bei den Streaming-Diensten führte, sodass sich beispielsweise in den USA Netflix die Rechte an dem Streifen sicherte, während er in UK direkt auf Amazon Prime Video zur Verfügung stand. In Deutschland haben Abonnenten dagegen das Nachsehen, dort ist nämlich ein regulärer Kinostart vorgesehen. 

Mit der Überfahrt auf gefrorenen Seen im äußersten Norden Kanadas wählt The Ice Road einen gar nicht uninteressanten Schauplatz mit genügend Potenzial für spannendes Genrekino. Im Wettlauf gegen die Zeit muss ein bunt zusammengewürfeltes Team (die Anlehnung an Armageddon ist unverkennbar) tonnenschwere Ausrüstung transportieren, um verschüttete Minenarbeiter rechtzeitig zu befreien. Hensleigh ließ sich für seine Geschichte offensichtlich vom Klassiker Lohn der Angst inspirieren, wechselte jedoch vom Dschungelsetting ins ewige Eis. Und so ist The Ice Road zu Beginn zunächst ein Kampf gegen die Natur, was sich hier nicht nur hervorragend anbietet, sondern auch ganz ordentlich funktioniert und Lust auf mehr macht, auch wenn die Special-Effects dabei teilweise wirklich grenzwertig ausfallen. 

Doch Survival scheint Hensleigh nicht genug gewesen zu sein, sodass auch ein unsinniger Thriller-Crime-Plot integriert wurde, der reichlich an den Haaren herbeigezogen ist und selbst zum Schluss eine plausible Erklärung schuldig bleibt. Und mit der überzeichneten Darstellung des Antagonisten, der fast schon einem Terminator Konkurrenz macht, verliert der Film nur umso mehr an Glaubwürdigkeit. The Ice Road kann sich einfach nicht entscheiden, was für eine Art Film er eigentlich sein will und degradiert sich ziemlich schnell selbst zum mäßigen B-Movie. Und das verdirbt zunehmend den Spaß, wenn man noch allzu sehr über den Inhalt nachdenkt.

Liam Neeson (Taken), der eigentlich seit Jahren keine Actionrollen mehr annehmen will, es dann aber irgendwie doch immer wieder tut, tritt gewohnt souverän und charismatisch auf und wertet so die etwas maue Produktion auf. Nach mehreren vergessenswerten Filmen wird es aber vielleicht doch langsam Zeit für einen Richtungswechsel, Neeson hat nämlich deutlich bessere Projekte verdient. Mit Laurence Fishburne (Matrix) tritt zudem noch ein weiteres bekanntes Gesicht auf, seine Rolle fällt nur leider sehr undankbar aus.

Fazit

Mäßig gelungener Action-Thriller, dem es an Fokus und Logik mangelt. Und dem ein größeres Budget sicher auch ganz gutgetan hätte. Neeson liefert immerhin gewohnt charismatisch ab, sodass Fans bei geminderter Erwartungshaltung ruhig einen Blick im Heimkino riskieren können. Gewiss kein Knaller, aber auch nicht völlig daneben.

Autor: Sebastian Stumbek
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