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Quelle: themoviedb.org

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Eine alleinerziehende Mutter namens Gabbie heuert einen Reiseleiter, einen Hellseher, einen Priester und einen Historiker an, um ihr neu erworbenes Haus zu exorzieren, nachdem sie entdeckt hat, dass es von Geistern bewohnt wird.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wie beginnt die Liebe für Horror? Sind es liebgewonnene Erinnerungen von Filmen, die wir (wahrscheinlich) viel zu früh gesehen haben? Vielleicht haben wir nicht den ganzen Halloween  oder Nightmare durchgestanden, sondern nur einen Teil. Aber es reichte aus, um uns zu faszinieren, um uns zu verstören, um sich in unseren Kopf einzubrennen und die Lust am Schaudern und Gruseln erweckte. Was die Eltern davon halten sei mal dahingestellt, aber irgendwie muss der erste Funke entzündet wurden sein und bei den meisten war es vermutlich kein kindgerechter Horror. Den gab und gibt es, aber mal ausgenommen von Gänsehaut oder dem unter Radar gelaufenen Das Haus der geheimnisvollen Uhren, begegnet einem Grusel unter der Marke der FSK16-Freigabe eher selten. Das ist schade, denn auch junge Zuschauer*innen verdienen es gegruselt zu werden. Dementsprechend ist der Release von Geistervilla eine gute Sache. Die Disney-Produktion wird hartgesottenen Horrorfans kein einziges Zucken abringen, aber als Einsteig ins Genre für Kinder ab zehn Jahren dürfte er sich wunderbar eignen, auch wenn seine Erfolgsaussichten momentan eher gering ausfallen.

Es kann nur prognostiziert werden, dass Geistervilla für Walt Disney nicht gerade ein kolossaler Erfolg werden wird. In den letzten Monaten fiel ihnen die Ausrichtung, nur noch große Blockbuster in die Kinos zu bringen, gehörig auf die Füße. Ant-Man and the Wasp: Quantumania machte nicht die Kasse, die er sollte und selbst die neue Arielle oder Indiana Jones und das Rad des Schicksals erreichten nicht die erhofften kommerziellen Höhen. Alles Marken und Figuren, die trotz ihrer popkulturellen Größe nicht die geforderten Zielsetzungen erreichten. Und nun das Phänomen Barbenheimer, das dann doch noch erfolgreich Zuschauer in die Kinos lockt und gewiss Disneys Haunted Mansion (Originaltitel) mehr als nur ein paar Leinwände streitig machen wird.

Das Misstrauen ist verständlich. Nach dem gleichnamigen Film mit aus dem Jahre 2003 ist diese Geistervilla bereits der zweite Versuch aus der bekannten Geisterbahn der Disney-Freizeitparks filmischen Profit zu schlagen. Das Marketing wurde bislang nur spärlich ausgeführt und mit dem ungewöhnlichen Sommer-Starttermin lässt sich gut mutmaßen, dass das Studio den Film zur Halloween-Zeit auf Disney+ veröffentlichen will und der Kino-Release mehr eine Zweckmäßigkeit ist, als eine echte Überzeugungstat. Tatsächlich passt die neue Adaption gut zum Streamingdienst des Mickey-Mouse-Imperiums. Wirklich große Bilder und übertrumpfende Momente, die die Größe und Weite der Leinwand nutzen, gibt es recht selten und so manche Effektaufnahme wirken so, als ob die Handwerker an ihren Rechner mehr Zeit (und Geld) für die Politur gebraucht hätten.

Aber trotz dieser Schwachpunkte erweist sich Geistervilla als angenehmer wenn vielleicht auch nicht komplett überzeugender Gruselspaß, in dem sich als Hauptdarsteller für weitere Filme empfiehlt. Bekannt aus Get Out, dem ersten Knives Out oder Judas and the Black Messiah, gelingt es ihm hier seiner Figur eine gute Gravität zu verleihen. Seine Motivation und seine Entwicklung mag sehr vorhersehbar und berechnend sein, aber sein Spiel wird davon nicht negativ beeinflusst. Sowieso hat Regisseur (Bad Hair - Waschen, schneiden, töten) ein gelungenes Ensemble für seine bislang größte Produktion versammelt (sogar die Oscar honorierten als -Double und tauchen kurz auf). (The French Dispatch), Tiffany Haddish (The Card Counter) und (It's Always Sunny in Philadelphia) wurden vielleicht etwas zu sehr getypecastet, aber gerade für das jüngere Publikum sorgen gerade diese Darsteller*in für erholsame Erheiterungen nach der ein oder anderen gruseligen Szene, von denen Geistervilla einige parat hält. Für erfahrene Genre-Fans ist da nichts von Belang und großer Wirkung, für junge Neueinsteiger dürfte es aber wesentlich effektiver ausfallen und eben genau für dieses Publikum wurde der Film erstellt, über den vermutlich niemand jemals wirklich länger sprechen wird und das ist ein wenig unverdient.

Fazit

Der Disney-Produktion gelingt es recht gut, Grusel mit erheiternden Momenten in einer netten Geschichte zu verbinden, die aber auch ganz klar für ein Zielpublikum ausgerichtet ist, welches mit "Geistervilla" vermutlich den ersten Horrorfilm ihres Lebens sieht. Als möglicher Startpunkt für eine aufkeimende Liebe und Faszination fürs Genre dürfte die auf einer Geisterbahn basierende Adaption funktionieren. Abseits davon ist das hier nicht mehr und weniger als ein unerhebliches Unterhaltungsvehikel.

Kritik: Sebastian Groß

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