Inhalt
Bei einem Bombenanschlag der nordirischen Irish Republican Army wird die Tochter des Restaurantbesitzers Quan Ngoc Minh (Jackie Chan) getötet. Auf seiner Suche nach Gerechtigkeit wird er von den Behörden alleingelassen und nimmt fortan das Gesetz selbst in die Hand. Doch um die Identität der Täter in Erfahrung zu bringen, muss er den Politiker Liam Hennessy (Pierce Brosnan) überzeugen, der zwischen ihm under Wahrheit steht. Dazu sind dem trauernden Vater alle Mittel recht.
Kritik
Jackie Chans Rollenwahl in den letzten Jahren ließ häufig zu wünschen übrig. Der mittlerweile 63-Jährige kann verständlicherweise physisch nicht mehr das vollbringen, was er zu seinen Bestzeiten tat, dennoch entschuldigt das Alter nicht den vielen Unsinn (Skiptrace, Kong Fu Yoga, um einige jüngere Beispiele zu nennen), den er sich immer wieder erlaubt hat. In The Foreigner trifft Chan nun auf den ehemaligen James Bond-Darsteller Pierce Brosnan, das Ganze unter der Regie von Martin Cambell, der selbst schon zwei 007-Abenteuer inszenierte, nämlich Casino Royale und Goldeneye, wovon letztgenannter mit Brosnan selbst besetzt war. Klingt nicht uninteressant? Ist tatsächlich auch recht gut gelungen.
In The Foreigner gibt Jackie Chan mal nicht den Hampelmann, sondern schlüpft in eine gänzlich ernste Rolle, in der er auch schauspielerisch ein klein wenig gefordert wird. Für seine Verhältnisse schlägt sich Chan dabei wirklich gut und stellt den trauernden, am Boden zerstörten Vater überzeugend dar. Pierce Brosnan gibt sich als dubioser Politiker durchaus solide, ohne dadurch aber großartig aufzufallen. Seine Rolle fällt etwas undurchsichtig und auch oberflächlich aus, im Grunde dient sie nur dazu, einen Gegenpol zu Chan zu bilden, um eine Konfrontation der beiden zu provozieren.
Ohne es damit zu übertreiben gibt es in The Foreigner auch wohldosierte Actioneinlagen, die handwerklich vollkommen sauber umgesetzt wurden, ganz wie man es von Martin Cambell erwartet, der auf dem Gebiet immerhin schon reichlich Erfahrung besitzt. Hier ist Jackie Chan natürlich voll in seinem Element und schlägt sich, trotz seines Alters, wahrlich gut. Dass er im Film einen ehemaligen Kriegsveteranen mimt, der seinen Gegnern überlegen ist, ist soweit akzeptabel, dass er aber zu jeder Zeit an jedem Ort präsent ist und damit zur unaufhaltsamen Gefahr für den Politiker wird, dessen Sicherheitsmaßnahmen allesamt ausgehebelt werden, wirkt hierbei recht überzogen. Sowieso tut sich The Foreigner auf logischer Ebene etwas schwer und zeigt mit der Zeit inhaltlich einige Lücken auf.
Stört man sich an solch erzählerischen Mängel nicht all zu sehr, ergibt der Rest einen über weite Strecken sehr stimmungsvollen, spannenden Action-Thriller, der vor allem Chan-Fans wieder Hoffnung gibt, dass der sympathische Star aus Asien auch heute noch abliefern kann, selbst wenn er in Hollywood dreht. Während The Foreigner in vielen Ländern im Kino lief, darunter auch in den USA, und sich insgesamt recht solide schlug, wird er Ende Februar 2018 in Deutschland direkt auf DVD und Blu-Ray veröffentlicht.
Fazit
Handwerklich gut inszenierter Action-Thriller mit einem Jackie Chan in Topform. Inhaltlich hätte "The Foreigner" ein weiterer Feinschliff zwar gut getan, gelungen ist das Gesamtergebnis aber dennoch.