Inhalt
In „Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten“ schlüpfen Schweinchen Dick und Daffy Duck in die Rollen der unerwarteten Helden. Sie sind die einzige Hoffnung der Erde, als eine außerirdische Invasion den Planeten bedroht.
Kritik
Es ist überraschend und unerwartet: Die Looney Tunes sind zurück – zumindest in Deutschland. Tatsächlich ist Deutschland das erste und bislang einzige Land, in dem Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten veröffentlicht wird, und das sogar im Kino. Dort haben sich die Looney Tunes in den letzten Jahren rar gemacht. Zwar gab es die beiden Space Jam-Filme, doch handelte es sich dabei wirklich um Looney Tunes-Werke? Eher nicht. Diese Filme dienten primär dem Verkauf von Merchandise-Artikeln, Turnschuhen und der Bewerbung von Warners eigenem Streamingdienst. Die durchgeknallte, subversive und anarchische Energie der früheren Tage war kaum noch spürbar. Für das Studio sind Bugs Bunny und seine Freunde nicht mehr als Maskottchen, die immer wieder für neue Projekte wie Serien genutzt werden. Doch qualitativ reicht keines dieser Projekte an die früheren Erfolge und Hochphasen heran. In Zeiten der Minions und Pixar-Erfolge scheint es (leider) kein wirkliches Interesse mehr an den Looney Tunes zu geben.
Dennoch unternimmt Warner einen neuen Versuch, wobei es durchaus sein könnte, dass Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten auf anderen Märkten an Lizenznehmer wie Prime Video verkauft wird. Für die große Leinwand eignet sich der Animationsfilm jedoch nicht. Zwar fühlt sich der Titel technisch wunderbar klassisch an, doch es fehlen die richtigen Momente für große Projektionen. Im Grunde handelt es sich um ein klebriges Abenteuer, das als Kurzfilm besser funktioniert hätte, nun aber mit viel Ballast auf Spielfilmlänge aufgebläht wurde. Dazu kommt, dass neben Daffy Duck und dem (sorry liebe Fans) langweiligen Schweinchen Dick keine weiteren klassischen Figuren auftreten. Das trägt dazu bei, dass sich der Film mehr als bloß durch seine Länge kämpfen muss. Der wild gewordene Daffy Duck wird zwar gut durch die Persönlichkeit von Schweinchen Dick gekontert, aber es fehlt wirklich an einer komödiantisch effizienten Reibung. Es fehlt ein Bugs Bunny. Es fehlt ein Elmer Fudd. So bleibt Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten immer etwas zu brav. Durchgedreht ist das alles sicherlich, aber niemals wirklich anarchisch. Ähnlich wie bei den Minions fühlt sich das Chaos zu sehr nach Konzept und Planung an.
Echte Hardcore-Fans von Daffy und Dick werden definitiv Dinge finden, die sie begeistern, aber es ist eher unwahrscheinlich, dass Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten eine Renaissance einleiten wird. Da im Sommerferienprogramm 2024 in den Kinos noch Konkurrenz wie Ich - Einfach unverbesserlich 4, Alles steht Kopf 2 oder Garfield - Eine Extra Portion Abenteuer läuft, ist nicht damit zu rechnen, dass hier ein kommerzieller Erfolg wartet. War der Release vielleicht einfach eine Verzweiflungstat oder ein Test? Möglich wäre das alles. An der Qualität ändert es jedoch nichts. Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten ist nett gemeint und weit näher am Original als die letzten großen Auftritte der Looney Tunes. Doch mehr als das Wecken alter Erinnerungen an die klassischen Cartoons bringt dieser Film nicht zutage. That’s all Folks.
Fazit
"Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten" weckt nostalgische Erinnerungen, bleibt aber hinter den Möglichkeiten und früheren Qualitäten der Looney Tunes zurück. Eine Renaissance der Tunes wird damit wohl nicht eingeleitet.
Autor: Sebastian Groß