6.1

MB-Kritik

Blob, Schrecken ohne Namen 1958

Sci-Fi, Horror – USA

6.1

Steve McQueen
Aneta Corsaut
Earl Rowe
Olin Howland
Stephen Chase
John Benson
George Karas
Lee Payton
Elbert Smith
Hugh Graham
Vincent Barbi
Audrey Metcalf
Jasper Deeter
Tom Ogden
Elinor Hammer
Pamela Curran

Inhalt

Das junge Pärchen Steve (Steve McQueen) und Jane (Aneta Corsaut) beobachtet verträumt in der Nacht Sternschnuppen die am Firmament vorbeirauschen, als plötzlich ein kleiner Komet in der Nähe abstürzt. Neugierig machen sich beide auf, um die Absturzstelle zu suchen. Auf den Weg dorthin, läuft ihnen jedoch ein älterer Mann fast vors Auto. Schreiend vor Schmerzen und Hilfe suchend, scheint er eine seltsame Masse an seiner Hand zu haben die stetig wächst. Die beiden bringen den Mann zu Dr. Hallen (Alden Chase). Dieser hat anfangs keinen Rat, wie er mit dem Fall umgehen soll. Als er dann schlussendlich den Arm amputieren will, hat die Masse den alten Mann vollständig verschluckt. Auch vor Doktor sowie Krankenschwester macht der klebrige Schleim keinen Halt. Nur Steve und Jane können nun noch die Gefahr abwenden, doch niemand will ihnen glauben.

Kritik

Schon viele Monster und Schattengestalten sind über die Jahre auf der Leinwand gewandelt. Von Dracula, Werwölfen, tödlichen Alien schwärmen, kleinen miesgelaunten Fleischbällchen, bis lebenden Tomaten war alles dabei. Doch eine Kreatur ist darunter, vor der es kein entrinnen gibt. Sie nimmt alles in sich auf, wird größer und kriecht durch jede noch so kleine Ritze. Sie schleicht sich an, frisst ihr Opfer im Ganzen und hinterlässt dabei keine Spur. Es ist rosa, schleimig, sowie nicht von dieser Welt. Was wäre das Kino ohne den BLOB.

The Blob – Schrecken ohne Namen gilt heute als Vorzeigeobjekt des trashigen Paranoia- und Science Fiction Kinos. Schon Ende der 50er, als der Film in die Kinos kam, wurde er von den damaligen Filmkritikern regelrecht zerrissen. Teilweise zu Recht, denn neben einer typischen Alien-Invasion, schlechten billigen Effekten, sowie zum Teil wirklich schlechter Dialoge und Schauspielkunst, bietet das Werk über ein rosa schleimiges Monster kaum spannende Unterhaltung. Dennoch besitzt der antiquierte Charme einen gewissen Reiz, den man sich nicht verwehren kann. Als sehr spaßige Monsterfilm-Unterhaltung weiß die Regiearbeit von Irvin S. Yeaworth junior, der uns Filme wie 4D Man oder Mördersaurier schenkte, durchaus zu gefallen.

Im Kern ist The Blob sogar durchaus kritisch. Denn die Art wie der Generationskonflikt zwischen Steve sowie den Erwachsenen, die ihm keinen Glauben schenken, ausgetragen wird, hat eine wirklich faszinierende Seite. Die Halbstarken gegen die weisen älteren Herren. Anstatt der Gefahr Aufmerksamkeit zu schenken, werden die Geschichten über den Blob als Scherz abgetan, was vor allem zum Schluss für die Erwachsenen einen bitteren Nachgeschmack hat. Dennoch können sich alle im Finale verbünden, um gemeinsam das Monster zu besiegen. Wie das Ganze dabei von statten geht, ist aber wieder einmal wunderbarer Sci-Fi-Trash.

Schon durch den Titelsong, der fröhlich mit Beware of the Blob auf das Monster einstimmt, hat man das Gefühl eher eine Komödie zu sehen, als einen Sci-Fi-Film. Doch auch Elemente des Horrors werden gut verpackt präsentiert. Dabei meist sehr minimalistisch, doch reicht es oft, um durch viel Interpretation ein wenig gruslige Stimmung aufkommen zu lassen.  Das hierbei in der Szene des Kinos, wo der Blob in die Vorstellung hereinbricht, ein waschechter Horror-Film namens Dementia von 1955 läuft, macht dieses noch skurriler. Ein weiterer interessanter Aspekt ist das fehlende Militär. In vielen gleichgesinnten Filmen dieser Ära wie Kampf der Welten oder Der Tag, an dem die Erde stillstand, spielte dieses immer eine zentrale Rolle. Zwar wird es kurz erwähnt, doch im Kampf gegen das Monster hilft sich die Zivilbevölkerung selbst. 

Ein kleines Highlight ist der noch recht junge Steve McQueen als Draufgänger aber Bodenständiger Steve. Mit seinen 26 Jahren war er zwar schon eindeutig zu alt für die Rolle, doch man erkennt sehr schön sein wahres potenzial. Selbst in so einem Kleinod der Trashgeschichte, spielt McQueen seine Rolle mit voller Hingabe. Nur 2 Jahre später, gelang ihn mit Die glorreichen Sieben der Durchbruch in Hollywood. Doch eben The Blob – Schrecken ohne Namen war es, der ihn ein Stückchen dort hin mit begleitet hat.

Fazit

Für wen ist nun "The Blob - Schrecken ohne Namen" geeignet. Wohl für alle die Fans klassischer Sci-Fi-Filme sind, doch auch Horror- sowie Trash-Fans werden voll auf ihre Kosten kommen. Die spaßige Hatz nach dem rosa Monster ist zwar sichtlich gealtert, doch der Charme und ein toller junger Steve McQueen, machen aus dem Blob eine schöne Perle längst vergessener Filmkunst.

Autor: Thomas Repenning
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