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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Mit Vierzig wird Frida ungeplant schwanger und will das Kind trotz der Risiken behalten. Dass ihr Freund und Kindesvater Felix sie gerade für seine Ex-Partnerin verlassen hat, kann die fantasievolle Maltherapeutin nicht beirren. Mit Unterstützung ihrer bastelbegabten jungen Nachbarin Yolanda beginnt Frida, Felix zu verfolgen.


Kritik

Braucht es wirklich noch eine weitere verspätete Nachgeburt von Die fabelhafte Welt der Amelie, die ein paar abstruse Phantasieszenen und bunte Luftballons in ihre tumben Komödien-Klischees mischt und so tut, als wäre das magischer Realismus? Deren Macher soziales Problembewusstsein heucheln, aber so unendlich entrückt von jeglicher Realität sind, dass sie nichtmal Kündigungsschutz für Schwangere kennen? Die glauben, eine Maltherapeutin wie die hyperaktive Hauptfigur verdiene genug, um in einem Altbau-Stadtpalast mit Designfliesen zu logieren?

Die außerdem glauben, Frauen würden „plötzlich schwanger“, weil sie selbst mit 40 nicht kapiert haben, wie Kinder machen funktioniert wie Frida (Friederike Kempter, Lara)? Die macht beruflich irgendwas mit Farbe und kleinen Kindern, deren Müttern sie mit dem Jugendamt droht. In der reichlichen Restzeit stalkt sie ihren Baby Daddy und Ex Felix (Florian Lukas, Helen Dorn: Das Rote Tuch) mit Hilfe der Spielzeug-Spionageausrüstung ihrer 15-jährigen Nachbarin Yolanda (zu alt: Lena Urzendowsky, Zwischen uns) und führt imaginäre Telefonate mit ihrem verstorbenen Vater.

Spätestens wenn Ruth Tomas (Der Junge muss an die frische Luft) faul verfasstes Drehbuch das sexistische Stereotyp der durch Vaterlosigkeit bedingten Verrücktheit bemüht, erscheint die als Sympathieträgerin gedachte Frida endgültig als Psychopathin. Tatsächlich bräuchte es nur bedrohliche Musik und atmosphärische Kameraarbeit, dann wäre die missglückte Komödie ein Psychothriller der Sparte „crazy Ex-Girlfriend“. Aber Regisseurin Laura Lehmus will der Welt unbedingt noch einen altbackenen Amelie-Abklatsch voller zu Tode gerittener Tropen antun und lässt sich dabei wie ihre unerträgliche Protagonistin nicht aufhalten.

Fazit

Desaster? Absolut! Laura Lehmus’ abendfüllendes Regiedebüt ist unter der zuckerigen Glasur bemühter Gags und stereotyper Spleens die Geschichte einer selbstversessenen Soziopathin, deren egozentrische Übergriffigkeit humoristisch verklärt wird. Süß ist an der antifeministischen Fiktion neurotischer Niedlichkeit nichts, da können die willkürlich aus der Klischee-Kiste gekramten Figuren noch so oft „Kuchen“ in die holprigen Dialoge werfen. Die krampfige Inszenierung ist keine Hilfe für das unmotivierte Ensemble, das die witzlose Kinokatastrophe offenbar nur hinter sich bringen will.

Kritik: Lida Bach

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