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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Es ist Liebe auf den ersten Blick für Georges und Camille, die im Frankreich der 50er Jahre in den Tag hinein leben. Jede Auch nach der Geburt ihres Sohnes gary feiern beide jede Nacht bis in den Tag hinein. Doch Camilles unberechnenbare Zustände drohen das exzentrische Glück zu zerstören. Geoges ist zu allem bereit, um seine Liebe zu retten und seine Familie zusammenzuhalten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Als filmische Amour fou im wörtlichen Sinne schmeichelt sich Régis Roinsards (Mademoiselle Populaire) Retro-Romanze bei seinem spießbürgerlichen Zielpublikum ein, beflissen darauf bedacht, jedes toxische Klischee über das psychische Krankheitskonstrukt zu bestätigen. Der tragische Titelsong in einer Interpretation Nina Simones vermittelt statt der seichten Sentimentalität, auf die der Regisseur und Co-Autor Romain Compingt (Die Magnetischen) in ihrer mit Olivier Bourdeaut verfassten Adaption dessen gleichnamigen Bestsellers abzielt, die arrogante Apathie gegenüber den komplexen sozialen und politischen Implikationen der Kernmotive.

Das sind institutionalisierte Psychiatrie und Konzepte mentaler Divergenz, welche die Inszenierung so selbstverständlich etabliert, als entstamme die dröge Dramödie der Ära, in der sie spielt. Die Unglaubwürdigkeit der billigen Sixties-Staffage und krampfigen Statisten wird ungewollt zum ästhetischen Pendant der aufgebauschten Dialoge, mit denen Georges (Romain Duris) und Camille (Virginie Efira, Benedetta) einander einheizen. „Dirty Talking“ ist für die beiden sexistischen Stereotypen das blumige Beschreiben ihrer Traumschlösser, die der einflussreiche Mäzen „Mistkerl“ (Grégory Gadebois, Final Cut) ihnen erbaut.

Doch Familienglück und feucht-fröhliches Feierleben, das die durch Söhnchen Gary zur konservativen Keimzelle erweiterten Charaktere trotz vorgeblicher Geldknappheit führen, gefährdet crazy Camille mit aufwallender Angriffslust, die sich zeitweise sexuell sedieren lässt. Ihr Textbuch-Irrsinn fungiert als verkappte Metapher der feministischen Bewegung als duschgeknallt-destruktiv. Medizinische Gewalt erscheint als legitime Maßregelung weiblichen Wahns, der allen männlichen Mühen trotzt. Die paternalistische Perspektive auf die infantilisierte Irre machen schwache Schauspielerei, tumbe Handlung und fade Witze noch unerträglicher.

Fazit

Kitsch-Konservativismus, Elite-Exzentrik und Soap-Stereotypen arrangiert Régis Roinsard zu einem pittoresk-pathologischen Potpourri, das zwischen Vintage-Kulissen und Boho Banalität die misogynen Mythen und menschenverachtenden Mechanismen der Psycho-Pseudowissenschaft zementiert. Dass der historische Kontext der massiv rassistisch, ableistisch und klassistisch belasteten Tropen, welche die gestelzte Liebeskomödie zu einer reinweißen Romanze pervertiert, bewusst ausgeblendet wird, zeigt die musikalische Evokation Nina Simones. Sie wurde selbst Opfer der Psycho-Industrie, deren Krankheitskonstrukte die bornierte Bagatelle zelebriert.

Kritik: Lida Bach

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