Inhalt
Die Freundinnen Meg, Cam, Kayla und Ruth sind auf die Hochzeit ihrer gemeinsamen Freundin Lizzie in die Karibik eingeladen. Als spontan die Idee aufkommt, am Vortag der Hochzeit mit dem Boot zu einem Mädels-Trip auf eine einsame Insel aufzubrechen, wissen sie nicht, was sie erwartet … Kurz nach der Ankunft im Paradies wird Ruth beim Schwimmen von einem Hai angegriffen – panisch versuchen die Freundinnen, sie zurück ans Festland zu bringen. Nur, um kurze Zeit später festzustellen, dass das gemietete Boot ein Leck hat – mitten auf dem Ozean, ohne Land in Sicht. Blut sickert ins Wasser und die Bahnen der sie umkreisenden Haie werden immer enger: Ein rasanter und blutiger Wettlauf gegen die Zeit beginnt …
Kritik
Jedes Mal, wenn ein neuer Haifilm rauskommt, schlägt das Herz der Haifilmliebhaber höher, manchmal berechtigt, manchmal völlig umsonst. Wer schon mit den Blockbustern Meg und Meg 2 seine Probleme hatte, wird mit Something in the Water wohl auch nicht glücklich, auch wenn die Hauptfigur ironischerweise auch Meg (Hiftu Quasem, Deadwater Fell) heißt, nur diesmal handelt es sich nicht, um einen Riesenhai, sondern um eine junge Frau, die ihre Angstzustände mit Entspannungsaffirmationen bekämpft, weil sie ein traumatisches Ereignis hinter sich hat. Wie die meisten Hai-Filme läuft Something in the Water nach dem typischen Schema ab: Die junge sorglose Clique möchte feuchtfröhlichen Spaß im offenen Meer haben, vorzugsweise nur mit einer Schwimmweste für Fünf und mit einem klapprigen Boot. Was soll bei dieser Konstellation schon schiefgehen? Und wenn man noch bedenkt, dass nicht alle Figuren schwimmen können und ein blutrünstiger Hai im Wasser lauert, dann wird es so richtig magisch.
Genau diese Handlung kennt man schon aus diversen anderen Haifilmen, wobei man zuerst mit der Ruhe vor dem Sturm Phase beginnt und ein wenig die Figuren vorstellt, die trotz ihrer teilweise traurigen Vorgeschichte bereit sind, maximal viel Spaß im Wasser zu haben, bis der Hai dazwischen funkt. Doch was unterscheidet Something in the Water eigentlich von den ganzen anderen Haifilmen? Im Grunde nicht viel und der einzige Unterschied ist, dass die ganze Clique diesmal ausschließlich aus Ladys besteht, die sogar teilweise lesbisch sind und verschiedenen Ethnien angehören. Aus irgendeinem Grund scheinen manche Regisseure zu glauben, dass der queere Anstrich ihre Filme in irgendeiner Weise aufwertet, nach dem Motto: „Wenn ich meinen Film mit asiatischen, schwarzen und lesbischen Figuren vollstopfe, dann wird es automatisch ein Riesenerfolg.“ Diesem Irrglauben unterliegt offenbar auch die Regisseurin Hayley Easton Street und ob ihre Figuren nun weiß, schwarz, gestreift, straight oder gay sind, wenn sie gefühlt zwanzig Minuten im Wasser treiben ohne, dass irgendetwas passiert, dann wird es schnell langweilig und daran kann auch ihre offensichtlich zur Schau gestellte Diversität nichts ändern.
Zumindest verhalten sich die Figuren genauso unlogisch, wie alle anderen typischen Hai-Futter Figuren, die aus irgendeinem Grund starke Aufopferungstendenzen haben und ihre noch unversehrten Freunde dazu motivieren durchzuhalten, auch wenn sie selbst diejenigen sind, die Aufmunterung dringend nötig haben, weil sie vom Hai gebissen wurden. Doch das ist natürlich zweitrangig, Hauptsache, dass die Freunde überleben. Aus Spoilergründen wird hier nicht darauf eingegangen, was die Figuren alles anstellen, um ihr Ableben möglichst zu beschleunigen, doch hat man einen Haifilm gesehen, dann kennt man sie im Grunde alle und Something in the Water ist nichts anderes als Open Water nur mit einem anderen Cast. Sicherlich hat der Film auch seine spannenden Momente, aber die Spannung hält nicht dauerhaft an und man arbeitet im Grunde nur die klassischen Elemente eines Haifilms ab. Die Ladys spielen alle gut, ohne Frage, aber Black Lively hat es beispielsweise in The Shallows ganz alleine viel besser abgeliefert. Das lag aber eher an der gelungenen Inszenierung und nicht nur an Black Lively (Gossip Girl). Fairerweise muss man aber sagen, dass Something in the Water durchaus reizvoll sein kann, besonders, wenn man noch nie einen Haifilm gesehen hat, dann kennt man die typischen Handlungsstränge noch nicht und kann sich von dem Plot überraschen lassen. Man wird aber in jedem Fall raten können, wer wohl das Ganze überlebt und das kann definitiv Spaß machen, auch wenn man zu 99 Prozent mit der Überlebensvorhersage recht haben wird.
Fazit
Trotz spannender Tendenzen ist "Something in the Water" nichts weiter als ein belangloser Haifilm mit dem queeren Anstrich.
Autor: Yuliya Mieland