Inhalt
"Score - Eine Geschichte der Filmmusik" zeigt, wie einige der berühmtesten Filmthemen der Kinogeschichte konzipiert wurden und wie die Entwicklungsstufen eines soundtracks vom leeren Notenblatt bis zum fertigen score verlaufen. Die bekanntesten Filmmusikkomponisten - alle Meister ihres Fachs - teilen in diesem Dokumentarfilm ihre Erfahrungen und ihr Knowhow mit uns, den Zuschauern. "Score - Eine Geschichte der Filmmusik" demonstriert, welche Macht und welchen Einfluss die Filmmusik hat. Regisseur Matt schrader veranschaulicht in seinem Film die Entwicklungsprozesse und dokumentiert, wie die Komponisten die Musik zusammenstellen und den Film so untermalen, dass er beim Publikum unmittelbar intensive Reaktionen auslöst.
Kritik
Sie heißen Hans Zimmer, Danny Elfman, Trent Reznor, Randy Newman, Howard Shore, Alexandre Desplat, Harry Gregson-Williams, Steve Jablonsky, Brian Tyler, Atticus Ross,Rachel Portman oder Thomas Newman. Sie stehen oftmals noch mehr im Schatten der Filme als Regisseure und Produzenten, obwohl ihre Arbeit ein wichtiger, oftmals sogar essentieller Teil eines Films ist. Gemeint ist die Filmmusik. Fast jeder Film besitzt eine und auch wenn wir im Zeitalter des Internets genügend Informationen über die Entstehung eines Film erhalten, so ist die Arbeit der Komponisten doch immer noch so etwas wie ein Mysterium. Dokumentarfilmer Matt Schrader bringt nun mit Score - Eine Geschichte der Filmmusik etwas Licht in Dunkel.
Dafür interviewt er die oben genannten Musiker, wirft einen Blick hinter die Kulissen, beschäftigt sich mit der Historie der Filmmusik, huldigt den großen Komponisten wie John Williams, Quincy Jones, Jerry Goldsmith, John Barry oder Bernard Herrmann und schaut sich an, wie und ob sich das Medium in Zukunft verändern wird. Darübeer hinaus werden auch besondere wichtige Werke der Filmmusik, z.B. die von Star Wars, abgehandelt. Das schön viel Inhalt, für eine Dokumentationen, die gerade einmal 93 Minuten lang ist. Da liegt das große Problem von Score - Eine Geschichte der Filmmusik: Regisseur Schrader macht neugierig auf so vieles, geht aber niemals wirklich in die Tiefe, sondern kratzt einzig und alleine an der Oberfläche.
Zu Beginn der Doku sehen wir Komponist Marco Beltrami, wie er ein altes Piano dem Wind aussetzt, um mit dem Klang zu experimentieren, für den Soundtrack von Tommy Lee Joness Spät-Western The Homesman. Eine höchst interessante Episode, weil sie zu Beginn gleich alles über Bord wirft, was wir glauben über die Entstehung von Filmmusik zu wissen. Nach wenigen Minuten ist das für den Film aber abgehandelt, obwohl die Tiefe deutlich zu erkennen ist. Eine Sehnsucht nach mehr Information baut sich auf, doch sie bleibt größtenteils ungehört.
Score - Eine Geschichte der Filmmusik wirft bei der Beantwortung von Fragen noch mehr davon auf. Das ist gut und sorgt für eine Art von Sog, aber es ist umso ernüchternder, wenn der Sog ins Nichts führt, weil die Dokumentationen auf Biegen und Brechen versucht das komplexe Themenfeld der Filmmusik abzugrasen und dabei leider meist nur flache Erkenntnisse vorweisen kann. In denen steckt auch eine Menge Potenzial und jeder der sich auch nur rudimentär für Filmmusik interessiert, sollte sich Score - Eine Geschichte der Filmmusik ansehen. Mehr wie eine grobe Politur über die Thematik bietet der Film aber leider nicht.
Fazit
Wer sich für Soundtracks oder Filme allgemein interessiert, macht mit einer Sichtung von „Score - Eine Geschichte der Filmmusik“ nicht viel verkehrt. Niemand sollte aber von der Doku erwarten, dass sie wirklich in die Tiefe geht. Dafür ist sie zu kurz und die Thematik zu komplex.
Autor: Sebastian Groß