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Inhalt

Rock-Manager Richie Lanz hat schon bessere Tage gesehen. Eine Afghanistan-Tournee mit seiner neusten Entdeckung Ronnie soll ihn jetzt endlich wieder nach vorne bringen. Doch kaum sind die beiden im chaotischen Kabul eingetroffen, steht Richie plötzlich ohne seine Sängerin, Geld und Papiere da. Mit tatkräftiger Unterstützung des Söldners Bombay-Brian, der verführerischen Hure Merci und zwei windigen Waffenhändlern lässt sich Richie wohl oder übel auf ein riskantes Geschäft ein, um Geld für seine Rückreise aufzutreiben. Dabei entdeckt er im tiefsten afghanischen Hinterland eine junge Einheimische mit phänomenaler Stimme. Richie weiß nun, was zu tun ist: Er muss dieses Mädchen zum Star machen! Doch das sieht deren Vater, die Dorfgemeinschaft und letztlich das ganze Land irgendwie anders...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bill Fucking Murray ist eine lebende Legende. Sein Ruf ist nicht nur unter Fans unbestritten, sondern auch in der Branche wird er hoch verehrt, sodass auch über seine Eigenheiten gerne hinweg gesehen wird. Einen Agenten zum Beispiel hat Murray nicht, braucht er nicht, will er nicht. Das mag zwar erst einmal nicht so wild klingen, ist in einer Branche wie Hollywood aber eigentlich karrierebezogener Suizid. Nicht aber für Murray, denn der ist sich anscheinend sicher, dass er nicht vergessen wird, dass die richtigen Leute und Projekte dennoch zu ihm kommen. Und das scheint teilweise auch richtig gut zu funktionieren, wenn man sich „Zombieland“ anschaut oder seine obligatorischen Auftritte in den Filmen von Wes Anderson. Dass das aber auch irgendwann in die Hose gehen kann, zeigt sich in jüngster Vergangenheit. „St. Vincent“ war kein wirklicher Erfolg, „A Very Murray Christmas“ war eine überaus herbe Enttäuschung und Murrays neustes Projekt „Rock the Kasbah“ ist tatsächlich noch etwas schlimmer. 

Dabei versprechen Filme mit Bill Murray eigentlich oft eine gemütliche, grundsympathische und entspannt-liebenswürdige Zeit. Gründe dafür, weshalb die Filme, die mittlerweile zu Klassikern geworden sind, auch heute noch so hervorragend funktionieren. All das sind jedoch Qualitäten, die „Rock the Kasbah“ komplett fehlen, die teils gar so schmerzhaft weit von diesem Werk entfernt sind, dass man manchmal glaubt, den Scham und Selbsthass von Bill Murray von der Leinwand spüren zu können. Und so ist das hauptsächliche Merkmal von diesem missglückten Film tatsächlich das Gefühl vom verschenkten Potenzial. Die einzigartige Zooey Deschanel (die zugegebenermaßen nur wohldosiert funktioniert) ist kurz da, um durchgehend alles anzukotzen und wird dann kurzerhand abgedrückt. Dafür kommen Bruce Willis und Kate Hudson, was für Filme leider kein Qualitätsmerkmal mehr ist, bzw. nie eines war. Letzten Endes ist aber Regisseur Barry Levinson, der in den 80ern und 90ern einige Großkaliber ablieferte (von „Good Morning, Vietnam!“ über „Rain Man“ hin zu „Sleepers“), derjenige, der am häufigsten enttäuscht. 

Die Geschichte über einen abgehalfterten Musikproduzenten, der in Afghanistan versucht, sein Geschäft wieder auf Vordermann zu bringen, hat durchaus ihren Reiz. Erstens bietet sich so die Möglichkeit, mit Vorurteilen aufzuräumen, die Chance zur Völkerverständigung zu nutzen und die Kultur in Afghanistan zu beleuchten. Alle drei Aspekte werden von Levinson gekonnt ignoriert. Die plumpen Szenen werden mit allseits bekannten Songs hinterlegt, damit auch ja nichts langweilig wird und der Zuschauer bloß nicht mit neuartigen Dingen konfrontiert wird. Wo kämen wir denn da auch hin? Die Charaktere sind einem alsbald egal, emotionale Szenen bestehen nur auf dem Papier (teilweise nicht einmal da) und das dramatische Potenzial ist derart rar gesät, dass „Rock the Kasbah“ nach einer halben Stunde bereits sehr ermüdend ist. Aber da hat man nicht einmal ein Drittel hinter sich. Und damit auch nicht genug; alsbald wird das Projekt zur reinsten Fremdscham-Rakete für Bill Murray, der zwar versucht, irgendwie witzig zu sein, aber dann wohl doch eingesehen hat, dass Hopfen und Malz verloren sind.

Fazit

Die neue Komödie mit Bill Murray ist ein sehr schwacher Film geworden. Eigentlich muss ich gestehen, dass ich bei Filmen über Musik schnell schwach werde, aber sogar diesen Vorteil hat „Rock the Kasbah“ lustlos ignoriert. Stets geht der Film den Weg des geringst möglichen Widerstandes, liefert nie Besonderheiten oder irgendein besonderes Merkmal, das den Film interessant erscheinen lassen würde. Das geht soweit, dass Bill Murrays Figur die Plot Points irgendwann wörtlich ausspricht, um dem Film krampfhaft noch die allseits bekannten Formalien zu verpassen. Das emotionale Rückgrat der Geschichte wird dann vergessen und kurzerhand neben dem rollenden Abspann eher schlecht als recht zum Ende gebracht. Ob hier überhaupt irgendjemand Lust auf das Projekt hatte, darf man bezweifeln. Und von der naiven Darstellung der afghanischen Gesellschaft und Kultur möchte man da gar nicht erst anfangen.

Kritik: Levin Günther

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