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Quelle: themoviedb.org
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  • 117 Min Drama
  • Regie
  • Drehbuch
  • Cast

Inhalt

Aus dem Programmheft der Nippon Connection 2017:

Yasuzo arbeitet als Bademeister in einem Schwimmbad. Tagein, tagaus führt er ein tristes und monotones Leben ohne jegliche soziale Kontakte. Auch sein geschwätziger Kollege Koji ahnt nichts von dem, was sich hinter Yasuzos kühler Fassade verbirgt.

Kritik

Der Protagonist ist ein so tragendes Element für Filme, dass er schon als Selbstverständlichkeit angenommen wird. Er ist die Triebfeder der meisten Filme. Wir setzen uns mit einer Geschichte auseinander, weil ihre Figuren besonders überdreht sind, herausragende Eigenschaften haben, Taten vollbringen oder Sachen durchleben. Im Falle von Poolsideman ist keines dieser Elemente vorhanden. Das ist aber gar kein Nachteil, sondern eine wirklich einzigartige Qualität des Films.

Hauptcharakter Yasuzo ist von Anfang an ein leeres Blatt, das nur wenig Beschriftung erhält. Er sagt nie etwas, folgt soweit möglich den immer gleichen Mustern und auch seinem Gesicht ist eigentlich nie zu entnehmen, was er gerade denkt oder fühlt. Diese Leere schreit danach aufgefüllt zu werden, was man als Zuschauer auch unweigerlich versucht. Aber nur gemessen an den Äußerlichkeiten ist das schwierig: Yasuzo hört politische Nachrichten über Kriegsgeschehen und Terror, liebt Kriegsfilme und meidet den Kontakt mit anderen. Aber was sagt das schon aus, ohne zu wissen, wie es in ihm aussieht? Was sagt es über uns, wenn wir automatisch seinen Charakter ergänzen, weil er in das Muster des verwirrten Einzeltäters passt?

Die Frage, ob das Böse von Innen oder von Außen kommt, gewinnt im Laufe des Films zunehmend Schärfe und wird extrem gut durch die formalen Mittel des Film unterstützt: Die Begrenzung auf Schwarz-Weiß-Bilder, wiederkehrende Muster und der Soundtrack bauen eine düstere und unmenschliche Atmosphäre auf, die immer dichter wird, sodass der Film trotz seines sehr langsamem Pacings immer spannender wird.

Fazit

„Poolsideman“ ist nichts für Leute, die sich eine schnelle, handfeste Handlung oder eine klare Aussage erhoffen. Aber er baut mit minimalistischen und sehr geschickt eingesetzten Mitteln eine immer bedrohlichere Atmosphäre auf. Dadurch werden die Fragen, die man sich unweigerlich zu dem enigmatischen Hauptcharakter Yasuzo stellt zusehends dringlicher und spannender.

Kritik: Sören Jonsson

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