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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

England, 1811. Das Land ist im Begriff, von einer neuen Zombie-Welle überrannt zu werden. Für Mrs. Bennet besteht jedoch das größere Problem darin, ihre fünf heiratsfähigen Töchter unter die Haube zu bringen. Eine davon ist Liz, die wie der Rest ihrer Schwestern die Kampfkunst der Shaolin beherrscht und eine leidenschaftliche Kämpferin ist. Neben den Zombies ist ihre größte Herausforderung wiederum, der seltsamen Anziehung zu dem Kämpfer Mr. Darcy und dem Charme des manipulativen Mr. Wickham zu widerstehen. Liz und Darcy müssen erst persönliche Vorurteile überwinden, bevor sie im Kampf gegen die Zombies die wahre Liebe füreinander entdecken...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Obzwar man weder die literarische Vorlage gelesen, noch die wohl bekannteste Verfilmung von Joe Wright (Anna Karenina) aus dem Jahre 2005 gesehen hat, wird man dennoch gewisse Assoziationen aufstellen können, wenn man den Titel Stolz und Vorurteil zu hören bekommt: Um die Liebe und ihre Unberechenbarkeit geht es, so viel sollte klar sein, vielleicht ist man sich auch bewusst darüber, dass Jane Austen die Autorin dieses weltberühmten Entwicklungsromans ist und die Geschichte im England des 19. Jahrhundert angesiedelt wurde. In jedem Fall weiß man, dass das bewährte Ursprungsmaterial von Jane Austin nicht mit Zombies aufwarten konnte. Dass eine Menage aus Stolz und Vorurteil und einer Horde Wiedergänger aber durchaus möglich ist, hat Seth Grahame-Smiths Graphic Novel Pride and Prejudice and Zombies im Jahre 2009 sichergestellt – und da die sich nach Menschenfleisch verzehrenden Untoten ohnehin populäre Elemente des Kino- und Serienmarktes bleiben, scheint eine Adaption dieses aberwitzigen Stoffes durchaus erfolgversprechend.

Der ebenfalls von Seth Grahame-Smith verfasste und 2012 unter der Ägide des Russen Timur Bekmambetov (Wanted) verfilmte Abraham Lincoln Vampirjäger gilt natürlich als eine Art Bruder im Geiste von Stolz und Vorurteil & Zombies, arbeitet er doch nach einer ähnlich entwurzelnden Strategie und kreuzt das Historische mit dem Phantastischen. In Stolz und Vorurteil & Zombies erzielt das den Effekt, dass Elizabeth Bennett (Lily James, Cinderella) und ihre temperamentvollen Schwestern den feministischen Gestus Jane Austens in den Genre-Film integrieren und sich als schlagkräftige Action-Heldinnen in martialischen Posen durch die Zombie-Apokalypse metzeln. Hier kann man sodann auch den wohl interessantesten Aspekt am ansonsten doch reichlich unter seinem Möglichkeiten verbleibenden Stolz und Vorurteil & Zombies ausmachen, torpediert er nicht nur Rollenklischees, sondern vollbringt es auch, die Zombies als metaphorischen Faktor zu verwenden, in dem sie sowohl die Emanzipation der Akteurinnen akzentuieren, wie auch als Verweis aus soziale Ungerechtigkeit im Kampf um gesellschaftlichen Solidarität einstehen.

Zweifelsohne erweist sich Stolz und Vorurteil & Zombies als überaus gelungenen gecastet, denn nicht nur Lily James gefällt als Lizzy Bennett und geht über den schmachtenden Status des reinen Blickfangs hinaus, auch Sam Riley (Das finstere Tal) überzeugt als Mr. Darcy, hier zum zombieschlachtenden Colonel erhoben, weil er es formidabel versteht, die unterkühlte Anziehungskraft seines Charakters adäquat auszuspielen. Die kinematographische Revision der Weltliteratur bleibt darüber hinaus aber auffällig höhepunktlos, fordert zwar den entsprechenden Blutzoll ein und protzt zeitweise mit einem detailverliebten Ausstattungs- und Kostümfaible, bremst seine eigentlich reichlich irrwitzige Prämisse jedoch dadurch aus, dass an die einzelnen Segmente, an die Erzählung des Romans und die Zombie-Epidemie, zu unterschiedliche Erwartungshaltungen geknüpft sind. Burr Steers vollbringt es nicht, ein organisches Ganzes aus beiden Bereichen zu formen und lässt Stolz und Vorurteil & Zombies in seiner gewagten Ausgangslage frühzeitig verflachen. Kultpotenzial hat das bemühte Mash-up folgerichtig allenfalls auf dem Papier.

Fazit

Allein die Prämisse hätte schon das Zeug gehabt, Stolz und Vorurteil & Zombies zu einem modernen Kultfilm heranreifen zu lassen, hätte es Regisseur Burr Steers verstanden, die irrwitzige Mash-up-Idee zu einem organischen Ganzen zu formen. So verkommt der Film zu einem zerfransten wie weitestgehend höhepunktlosen Unterfangen, wenngleich sich Lily James und Sam Riley in den Hauptrollen als wunderbare Besetzung erweisen.

Kritik: Pascal Reis

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