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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Suzanne Stone aus Little Hope will ins Fernsehen. Dank ihrer Hartnäckigkeit schafft sie es jedoch, einen kleinen Posten beim lokalen Fernsehen zu ergattern. Ehemann Larry ist davon weniger begeistert. Er würde seine Frau viel lieber öfter in der Küche sehen. Als er Suzanne damit konfrontiert, reagiert diese ungehalten und beschließt, Larry kurzerhand umbringen zu lassen. Der Mörder soll ihr neuer Lover Jimmy sein, ein Problemkind aus der Nachbarschaft.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Manchmal muss man schon ziemlich genau hinsehen, um das große Ganze sehen zu können. Diese Erkenntnis teilt uns Suzanne Stone (Nicole Kidman, Unterwegs nach Cold Mountain) mit direktem Blick in die Kamera zu Anfang von To Die For mit. Kommt man diesem großen Ganzen aber zu nah, so heißt es weiter, dann kann es durchaus möglich sein, dass man genau dieses aus den Augen verliert. Ähnlich einem Computer- oder Fernsehbildschirm, dessen porentiefe Auflösung bei näherer Betrachtung letztlich nur aus einer endlosen Aneinanderreihung von Pixeln besteht. Oder im Falle von To Die For: Aus Quadraten, die mit Lügen und Bösartigkeiten gepickt sind. Exakt auf diese hat es Gus van Sant (Good Will Hunting) in seiner ersten Hollywood-Produktion abgesehen.

Gus van Sant und Drehbuchautor Buck Henry (Oscar-nominiert für Die Reifeprüfung) haben es sich in To Die For zur Aufgabe gemacht, die Verrohung der modernen Fernsehlandschaft aus zwei Perspektiven zu betrachten. In Zentrum der Geschichte steht Suzanne Stone, die sich nichts sehnlicher wünscht, als TV-Star zu werden, denn: „In Amerika bist du ein Niemand, wenn du nicht im Fernsehgeschäft mitmischt. Es macht doch keinen Sinn, wenn du etwas tust und dir keiner dabei zusieht.“ Für ihren Traum, das ist dem Zuschauer schnell klar, würde Suzanne auch über Leichen gehen, was ein hervorragender Grund sein könnte, um zu einer berüchtigten, allseits gefragten Berühmtheit aufzusteigen. True Crime-Dokumentationen auf Netflix und Co. bestätigen dies heutzutage in Hülle und Fülle.

Suzanne nimmt jedoch den Weg über den Posten der kommunalen Wettermoderatorin und handelt sich dadurch die ein oder andere Meinungsverschiedenheit mit ihrem treuherzigen Ehemann Larry (Matt Dillon, The House That Jack Built) ein, der nur das Beste für seine Gattin möchte, ihr aber in ihrem Streben nach Aufmerksamkeit ungewollt im Wege steht. Gus van Sant entspinnt daraus eine wunderbar temporeiche Reiche Abrechnung mit rücksichtsloser Karrieregeilheit, dem perversen Geltungsdrang des Menschen von heute und natürlich der Kompromisslosigkeit der (Massen-)Medien. Suzanne, die nicht nur die Attraktivität, sondern auch die Kälte eines Porzellanpüppchen ausstrahlt, wird dabei zur Triebfeder eines heimtückischen Macht- wie Vexierspiels, unter dem vor allem all die jenigen zu leiden haben, die sich wirklich nach Hilfe und Geborgenheit sehnen.

In der Gegenwart, dem Jahre 2020, mag die Thematik von To Die For sicherlich niemanden mehr aufrütteln respektive schockieren, dafür wurde die Kunst von der Realität bereits um mehrere Runden überholt. Das ungemein schwungvolle, von zielsicherer Ironie und ätzendem Zynismus geschwängerte Narrativ aber schafft es, den Zuschauer über eine Laufzeit von 100 Minuten immer noch für sich einzunehmen. Den Rest erledigen darüber hinaus die hervorragenden Schauspieler. Angeführt von einer famosen Nicole Kidman, die als verführerisch-hinterhältiges Miststück glänzen darf, geben sich in To Die For außerdem Joaquin Phoenix (A Beautiful Day), Casey Affleck (Manchester By the Sea), Matt Dillon und auch Meisterregisseur David Cronenberg (A History of Violence) die Ehre. Allein schon wegen diesem Ensemble erweist sich die Mediensatire nach wie vor als sehenswert.

Fazit

Schwungvoll-fiese Mediensatire, die sich mit erzählerischer Verve an der Kompromisslosigkeit von Karriereismus und medialem Voyeurismus auslässt. Gus van Sant, der hier seine erste Hollywood-Produktion abgeliefert hat, unterstreicht in der heutigen Nachbetrachtung vor allem noch einmal seine ungemeine Wandlungsfähigkeit und überzeugt nicht nur als Satiriker, sondern auch als Menschenkenner. Darüber hinaus glänzt "To Die For" durch einen großartigen Cast, angeführt von einer bestechenden Nicole Kidman, und darf sich mit einem herrlich bösem Schlussbild verabschieden. Sehenswert.

Kritik: Pascal Reis

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