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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Die zufällige Begegnung mit seiner alten Highschool-Flamme Holly reißt Seth plötzlich aus seiner Trägheit. Hoffnungsvoll beginnt er ihr den Hof zu machen, bekommt aber wie immer eine Abfuhr. Doch dank Hollys Tagebuch, das er heimlich an sich bringen konnte, keimt in dem Verschmähten bald eine hinterhältige Idee: Er entführt die hübsche Kellnerin und sperrt sie in einen Käfig im Keller des Tierheims. Um zu überleben, muss Holly einen Weg finden, ihrem Verehrer die Stirn zu bieten…

Kritik

Sobald der schüchterne Tierheimmitarbeiter Seth im Bus die attraktive Holly erblickt und in ihr sofort jene Frau wiedererkennt, für die er schon damals während seiner Highschool-Zeit offenbar tiefere Gefühle empfand, kann sich jeder zumindest ansatzweise genrekundige Zuschauer an einer Hand abzählen, wie die Handlung von Carlos Torrens' (Apartment 143) Pet weiter verlaufen wird. Seth nimmt all seinen Mut zusammen und spricht seine Jugendliebe direkt an Ort und Stelle an, doch Holly hält ihn auf Distanz und fühlt sich in seiner Nähe sichtlich unwohl. Es wird nicht die letzte Zurückweisung bleiben, die ihm in dieser Situation widerfährt. Nachdem Seth auch das Restaurant besucht, in dem Holly als Kellnerin jobbt, reagiert die Frau gereizt und erteilt ihm auf seine Komplimente und Annäherungsversuche prompt eine weitere Abfuhr.

Die Rollenverteilung in Torrens' Film scheint von nun an klar zu sein: Seth ist der sozial vereinsamte, psychopathisch veranlagte Stalker, der nichts unversucht lassen wird, um sein Opfer zu verfolgen und schließlich in Gefangenschaft zu nehmen, während Holly als überdurchschnittlich gutaussehende, sensible junge Frau schnell in die hilflose, überforderte Opferposition gerückt wird. Gut eine halbe Stunde nimmt sich der Regisseur dabei Zeit, um dieses nach außen hin leicht durchschaubare Szenario zu etablieren. Die Figuren erhalten ein klares Profil, der Täter beginnt die Jagd auf sein Opfer und irgendwann ist es schließlich soweit, dass Holly im Keller des Tierheims, in dem Seth arbeitet, in einem Käfig erwacht, nachdem sie von dem unbemerkten Eindringling zuvor in ihrer eigenen Wohnung überrascht und überwältigt wurde.

Nach dem ersten Drittel der Laufzeit wähnt man sich bereits in einem dieser vorhersehbaren Psychothriller, in denen es fortan darum geht, dass das Opfer zahlreichen Übergriffen psychischer sowie physischer Natur ausgesetzt wird und einen Weg finden muss, um dem Täter zu entkommen. In seinem Drehbuch macht Autor Jeremy Slater (Fantastic Four) jedoch deutlich, dass es sich bei Pet keineswegs um genau diese Art von Film handelt, die im Voraus so gemächlich wie augenscheinlich eindeutig angetäuscht wurde. Zuviel soll hierbei nicht verraten werden, denn der Überraschungsfaktor, mit dem Slater nicht nur einen, sondern gleich zwei große Haken innerhalb der Geschichte schlägt, verwandelt den gesamten Film plötzlich in etwas völlig anderes. 

Wie die Reaktion auf diese ebenso brachialen wie fragwürdig konstruierten Handlungswendungen ausfällt, dürfte von Zuschauer zu Zuschauer variieren. Mit Rückblick auf die vorangegangenen Ereignisse offenbart die neu eingeschlagene Erzählrichtung sicherlich einige grobe Ungereimtheiten. Lässt man sich allerdings auf das veränderte, grundlegend auf den Kopf gestellte Szenario ein, so entspinnt sich ein bösartiger Machtkampf, bei dem nie klar wird, wer gerade die Oberhand hat, welche Gefühle echt oder nur gespielt sind und was im Inneren der Figuren in den jeweiligen Szenen überhaupt vor sich geht. 

Auf kompromisslose Weise stellen Torrens und Slater schlüssige Logik hinten an, um gängige Rollenbilder zu unterwandern und zu hinterfragen, während sie die Gewaltschraube kontinuierlich anziehen, bis alles in einem blutigen Chaos gipfelt. Mit subtilem, vollends durchdachten Filmemachen hat Pet gewiss nur wenig gemeinsam, doch die konsequente Boshaftigkeit und eine deutlich erkennbare Freude an perfider Maskerade sowie überdrehter Eskalation dürften dem Streifen durchaus einige hartgesottene Anhänger einbringen, die selbst nach der besonders harten Schlusspointe noch daran glauben dürfen, einer unkonventionellen Liebesgeschichte beigewohnt zu haben.

Fazit

Was als durch und durch vorhersehbarer, nach altbewährten Klischees gestrickter Psychothriller mit Stalking-Anleihen beginnt, schlägt nach dem ersten Drittel eine völlig neue Richtung ein. Die nicht gerade sorgfältig durchdachten und eher auf den derben Effekt ausgerichteten Twists in „Pet“ dürften die Meinungen der Zuschauer sicherlich spalten, doch Regisseur Carlos Torrens und Drehbuchautor Jeremy Slater halten die bösartige Linie ihres Films konsequent bis zum Ende durch, womit sie sich ebenso viele Anhänger wie Gegner machen dürften.

Kritik: Patrick Reinbott

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