Inhalt
Aufgrund einer göttlichen Strafe wurde der weibliche Fuchsgeist Xiaowei (Zhou Xun) im ewigen Eis eingeschlossen, sodass sie für immer schmerzhafte Qualen erleiden muss. Als sie dennoch eines Tages durch einen Vogel-Dämon (Mini Yang) befreit wird, kennt Xiaowei fortan nur noch einen Wunsch: Sie will ein Mensch werden. Da sich Dämonen allerdings von menschlichen Herzen ernähren, gestaltet sich die Suche nach der Lösung schwierig. Denn einzig eines aus Liebe überlassenes freiwilliges Herz, kann zur Erlösung führen. Durch einen Trick schließlich, gerät sie unterdessen in die Arme einer wunderschönen wie berühmten Prinzessin (Wei Zhao), die sie mit in die große weiße Stadt nimmt. Dort wartet Hauptmann Xin (Kun Chen), der endlich der richtige sein könnte. Jedoch liebt dieser bereits unsterblich die Prinzessin, sodass Xiaowei einen perfiden Plan entwickelt: Sie tauscht, da die Prinzessin durch Narben gezeichnet wurde und so ihr die Liebe nicht vergönnt zu sein scheint, ihren Körper mit der Schönheit, um so ihrem Ziel näher zu kommen. Doch die Liebe zu überwinden ist schwerer, als sich dies Xiaowei vorgestellt hat…
Kritik
Mit Painted Skin – Die verfluchten Krieger (OT: Hua pi) erschufen die Regisseure Gordon Chan (Fist of Legend), Andy Wing-Keung Chin sowie Danny Ko im Jahre 2008 ein bildgewaltiges wie märchenhaftes Epos, welches, basierend auf dem Roman von Songling Pu, eine tragische Geschichte aus Liebe, Leid und Verzweiflung erzählte, die gekonnt die traditionellen Motive der chinesischen Literatur auf die Leinwand brachte. Zwar erwies sie die Story in letzter Konsequenz also zu aufgebläht sowie mancher Handlungsstrang als unnötig, doch gerade auf visueller Ebene (und auch durch die Beteiligung von Super-Star Donnie Yen) überzeugte das Werk auf ganzer Linie, sodass gerade Fans des zauberhaften Wuxia-Genres voll auf ihre Kosten kamen. Nun folgt mit Painted Skin: The Resurrection indes der zweite Teil der Erzählung, der direkt nach den Ereignissen des ersten Werkes anknüpft (jedoch die Kenntnis dieser nicht vorausgesetzt wird). Mit einem höheren Budget (insgesamt stolze 24 Millionen US-Dollar), den gleichen Stars (außer Donnie Yen) sowie einer erneuten opernhaften Geschichte, soll so der Erfolg fortgesetzt werden. Und ja, auch der zweite Teil der Saga ist märchenhafte Kunst, die gerade durch ihre visuell beindruckende Technik zu überzeugen weiß. Doch auch die Fehler wiederholen sich erneut: So ist die Story anfangs verwirrend, einige Neben-Plots unnötig und somit die 131 Minuten mit vielen Längen behaftet.
Dies liegt vor allem an der Nebengeschichte des jungen Dämonenjägers und dem kleinen dämonischen Kanarienvogels, die immer wieder dafür sorgt, dass die eigentliche Liebes- wie Leidensgeschichte der drei Hauptfiguren aus dem Blick gerät. Zwar versucht Painted Skin: The Resurrection durch diese kurzen Einschübe immer wieder die Szenerie aufzulockern sowie Humor zu streuen, doch letztlich schadet es einzig dem Erzählfluss. Und gerade dieser, ist die eigentliche Faszination hinter der romantischen Handlung zwischen Dämon, wunderschöner Prinzessin und dem Hauptmann Xin. Denn diese besteht aus Leid, Trauer, Vergangenheit, Erlösung sowie unsterblicher Liebe und wirkt daher nicht nur märchenhaft, sondern schlichtweg so imposant wie ein bewegendes Theaterstück. Gesellen sich dann die vielen Schauwerte hinzu (die malerischen Kulissen, der fabelhafte Einsatz von CGI sowie der wunderbare Soundtrack von Shi-Tian Shen-Fang), ergibt dies einen Film, der sich gegenüber den Größen seines Genres keineswegs zu verstecken braucht. Das ewige hin und her der Charaktere, die allesamt eine harte Entwicklung durchmachen, fesselt und lässt so eine Menge Spannung entstehen. Jedoch wird dieses jäh schnell zerstört, wenn einmal mehr eine unnötige Nebenhandlung geöffnet wird, die selbst für das kommende Finale nicht wirklich relevant zu sein scheinen. Überhaupt wirkt dieses in letzter Konsequenz etwas zu hastig (die feindlichen Tianlang bleiben mehr als blass), sodass zwar erneut optisch eine Pracht entsteht, eine Tiefe aber ausbleibt.
Das gleiche gilt unterdessen für die präsentierten Kämpfe in Painted Skin: The Resurrection, die eher spartanisch ausfallen. Wo der erste Teil durch Donnie Yen noch einen Spezialisten aufzuwarten hatte, bleiben dieses Mal die Martial-Arts-Einlagen rar und fallen eher durch ihre sinnhafte wie opulente Inszenierung auf. Wie hypnotische Tänze wirken daher die Konfrontationen, was zwar auf der einen Seite erstaunlich harmonisch wirkt, auf der anderen Seite aber einfach das gewisse etwas fehlt. Auf darstellerische Ebene indes, gibt es durch die Beteiligung von wahren Top-Stars der chinesischen Riege nichts zu beanstanden. Gerade Wei Zhao als wunderschöne Prinzessin weiß zu gefallen und gibt ihrer Figur die nötige Tiefe, um jedes erlittene Leid förmlich dem Zuschauer näher zu bringen.
Fazit
"Painted Skin: The Resurrection" ist in erster Linie eine opulente wie märchenhafte Liebesgeschichte, die gerade durch die fantastischen Darsteller sowie die vielen optischen Highlights zu überzeugen weiß. Durch viele Längen, einige unnötige Handlungsstränge und etwas enttäuschenden Martial-Arts-Einlagen, wird der Gesamteindruck jedoch getrübt. Was bleibt ist dennoch eine gute Fortsetzung sowie ein guter Beitrag zum Wuxia-Genre, der gerade Fans interessieren sollte.
Autor: Thomas Repenning