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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

1965 in Los Angeles: Eine junge, verwitwete Mutter und ihre zwei Töchter haben viel Freude daran, die Menschen um sich mit einem Ouija-Geisterbrett zu erschrecken. Sie führen sie an der Nase herum, denn ungesehen lassen die beiden Mädchen während der Séancen Tische wackeln oder furchtbare Geräusche entstehen - sie machen die Illusion perfekt. Doch der kindliche Spuk endet, als die jüngste Tochter Doris von übernatürlichen Mächten besessen scheint. Konfrontiert mit ihren schlimmsten Ängsten beginnt ein Albtraum, dem sie nur Einhalt gebieten können, wenn sie es schaffen, die Kräfte, die sie heraufbeschworen, wieder zurückschicken. Doch das Böse macht vor nichts Halt…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Prequel eines Films, das auf einem Hasbro-Brettspiel basiert und finanziell moderaten Erfolg erzielte, aber von Kritik und Publikum gehasst wurde... Klingt nicht gerade nach einem Erfolgskonzept. Trotzdem hat sich Mike Flanagan (Oculus, Hush) dem Projekt als Drehbuchautor und Regisseur angenommen und dann wider Erwarten ein ganz gutes Werk abgeliefert. Besonders im Vergleich zum Vorgänger. Es ist, als hätte man systematisch Fehler des ersten Films bereinigt und versucht etwas innovativer zu sein, was man schon von der ersten Sekunde an merkt.

Mit einem geringfügig höheren Budget hat man nicht nur den Look massiv verbessert, sondern die Story auch noch in eine ganz ander Dekade versetzt. Das ist für sich genommen noch kein Qualitätsmerkmal, erhöht aber das Gefühl einer hochwertigeren Produktion und hilft dem Film eine weitere Sache zu erreichen: Ein gewisser Minimalismus. Der Film kann sich in einem sehr begrenzten Rahmen abspielen, ohne schwerfällig die Abwesenheit von Mobiltelefonen, Internet oder Medien erklären zu müssen.

Ebenso hat man die langweilige Clique von austauschbaren Teenagern, die in einem zehnminütigen Takt dahingerafft werden, auf eine dreiköpfige Kernfamilie und wenige Nebenrollen beschränkt. Das führt zu mehr Screentime für einzelne Charakter, die dann vor allem emotional aufgeladen statt abgeschlachtet werden. Man muss in den ersten zehn Minuten des Films nicht immer schon eine Leiche vorweisen können. Das ist nicht zwangsweise gruselig, sondern einfach Par für den Kurs. 

Ein weiterer, recht cleverer Zug besteht darin, das namensgebende Brettspiel nicht zu sehr in den Mittelpunkt zu rücken. Als plot device und Einstiegspunkt eignet sich sowas ja noch, aber für einen Film gibt es wirklich nur begrenzt viele Szenen, die man mit sowas drehen kann.

Es scheint einfach, dass man wesentlich mehr Verständnis dafür hat, was einen ganz ordentlichen Horrofilm von Fließbandware unterscheidet. Das zeigt sich auch wiederholt durch kleinere und größere Verweise auf ältere Horrorfilme. Doris ist vom Fernseher der Familie auf eine Art fasziniert, die an Poltergeist denken lässt, eine Einstellung des Priesters vor dem Haus ist eine Exorzist-Referenz, andere wiederum erinnern an Das Omen, Tanz der Teufel...

Aber wo Licht ist, da gibt es natürlich auch Schatten. Es sind nicht alle Referenzen sinnvoll und einige sogar ziemlich blöd. Da gibt es beispielsweise eine Szene mit chirurgischem Nähzeug, dass dann geführt und gefilmt wird wie das Messer in der Duschszene von Psycho. Das mag nicht unbedingt gewollt sein, sondern dient vielleicht eher dazu ein Logikproblem der Szene zu überspringen, aber es lässt ganz schön die Luft aus einer angeblichen Höhepunktszene des Films heraus. Es wirkt einfach lächerlich und will so gar nicht in den Rest des Films passen. Generell ist der letzte Abschnitt des Films (für diejenigen, die ihn gesehen haben: ab der Übersetzung des Tagebuchs) zunehmend problematisch. Alles wird total übertrieben, es passiert plötzlich jede Menge unzusammenhängendes Zeug
 und auch die Dialoge werden immer unsinniger. So erfüllt sich zum Ende des Films doch noch der Fluch des Prequels - wo alles Wichtige bereits erzählt wurde und der Weg zum Ausgangspunkt letzten Endes etwas unsinnig und dahingebogen erscheinen muss. Gruselig!

Fazit

Im letzten Abschnitt des Films dreht Ouija 2 zu sehr auf und wird dadurch an mehreren Stellen ziemlich lächerlich. Trotzdem kann der Film überraschenderweise erhebliche Verbesserungen zum Vorgänger aufweisen. Sowohl optisch, als auch schauspielerisch und sogar auf Ebene des Drehbuchs ist der Film in jeder Hinsicht ein Fortschritt. Er ist deswegen noch lange kein Instant-Klassiker, erhebt sich aber etwas aus dem Einheitsbrei des Horror-Genre.

Kritik: Sören Jonsson

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