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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Noch traumatisiert vom plötzlichen Tod seines kleinen Sohnes nimmt Privatdetektiv Parker einen neuen Auftrag an. Um eine junge Frau in ihrer Wohnung zu überwachen, nistet er sich im heruntergekommenen Apartmentkomplex gegenüber ein. Zuerst scheint der Job leicht verdientes Geld. Bald jedoch mehren sich die Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Parkers Beobachtungsobjekt empfängt bedrohlichen Besuch, sein Auftraggeber erpresst ihn geradezu, die Überwachung bis auf Weiteres zu verlängern und das schäbige Quartier entwickelt ein mysteriöses Eigenleben. Als er erschöpft beginnt, in fiebrigen Träumen zu halluzinieren, muss er erkennen, dass eine dunkle Präsenz das Haus in seinem Würgegriff hält. Dann bricht der Wahnsinn über ihn herein…

Kritik

Wer schon mal Paul Austers New-York-Trilogie gelesen hat, dem dürfte die Handlung von "Observance" bereits bekannt vorkommen: Ein Privatdetektiv soll eine Wohnung beobachten, ohne dass es darin zu wirklich bemerkenswerten oder zusammenhängenden Ereignissen kommt. Die Umstände der Beschattung werden immer mysteriöser, während der Protagonist langsam seinen Verstand verliert. Aber auch ohne solche Handlungsparallelen zu ziehen, lässt sich "Observance" recht eindeutig in die Richtung einer postmodernen Detektivgeschichte einordnen... Wobei Geschichte dafür vielleicht ein recht großzügiges Wort ist. Aber lasst uns nichts überstürzen und eins nach dem anderen angehen.

Die herausragendste Qualität des Films ist ganz eindeutig die Optik. Die Wohnung, von der aus die Observation geführt wird, ist klasse hergerichtet und inszeniert. Von den alten Zeitungen, die Wände und Fenster bedecken bis zu den Sprenkeln von Schwarzschimmel im Badezimmer sieht das Set einfach richtig schön verkommen aus. In diesem Rahmen wird dann über eine Menge Details eine ziemlich dichte Gruselatmosphäre geschaffen: Gegenstände, die plötzlich ganz woanders gelandet sind, ein Einmachglas, dass sich scheinbar selbsttätig mit einer schwarzen, teerartigen Substanz füllt, Parkers verwirrende Träume und Halluzinationen und nicht zuletzt eine Menge richtig guter Makroaufnahmen.  Die extremen Nahaufnahmen von einem Anhänger über den Blut tropft, einem Krug Milch in den sich plötzlich ein Schuss Schwarz mischt oder einem Wurm, der auf einen Haken aufgespießt wird, schaffen es, trotz ihres morbiden Inhalts eine gewisse Faszination und Schönheit auszustrahlen. Im Sinne eines optischen Kunstwerks ist der Film also schonmal richtig gut!

Wenn ein Film sich aber auch wesentlich als Narrative präsentiert, hat er dieser Ebene gegenüber auch eine gewisse Verpflichtung. Dieser Verpflichtung kommt der Film aber einfach nicht nach. Da werden tausend Sachen angerissen und teilweise als mögliche Ursache für die mysteriösen Vorfälle angedeutet: Parkers mysteriöser Auftraggeber, der Tod seines Sohnes, eine mögliche Blutvergiftung, der Verlobte der Beschatteten, sowie dessen unheimliche Familie, die geheimniskrämerische Firma für die sie arbeitet und und und... Man erfährt aber nie irgend etwas Substantielles über auch nur eines dieser Dinge. Das ermöglicht einem zwar viel Puzzelei beim Schauen des Films, bei der man sich selbst mindestens vier verschiedene Szenarien überlegen kann, wie die ganzen Handlungsteile nun zusammen passen, aber letztlich ist man davon dann nur enttäuscht... eben so, als würde man ein paar Stunden mit einem Puzzle rumbringen und dann käme jemand und würde sagen: "Oh, das? Ja, ich weiß. Die Stücke waren alle in derselben Packung, gehören aber eigentlich nicht wirklich zusammen."

Dementsprechend ist es natürlich schwer, die Schauspielerei richtig zu beurteilen, aber es lässt sich schon sagen, dass Hauptdarsteller Lindsay Farris gute Arbeit leistet. In den Szenen seiner fortschreitenden Krankheit, brauch man eigentlich gar keinen Kontext um zu merken, dass es diesem Menschen wirklich gar nicht gut geht. Klar, liegt das einerseits an der Maske (lila Augenringe, bleiche Gesichtsfarbe, Schweißglanz, etc.) aber auch an der Haltung, den Bewegungen, den zittrigen Händen und so weiter. Es fällt wirklich schwer, sich da zurück zu nehmen und nicht wirklich selbst körperlich mitzuleiden.

Fazit

Manch einem mag die unterdurchschnittliche Wertung viel zu niedrig erscheinen, weil "Observance" sehr bildgewaltig ist und mit großartigen Nahaufnahmen aufwarten kann. Was aber das Erzählen einer Geschichte angeht, so versagt der Film leider total. Deutungsoffenheit und Tiefgang sind nunmal nicht dasselbe.



Kritik: Sören Jonsson

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